Der Wiesn-Knigge: Do's und Dont's auf dem Oktoberfest
5,6 Millionen Besucher hat das Oktoberfest 2016 angelockt. Zusammen haben sie in 17 Tagen 109 Ochsen verspeist und über sechs Millionen Liter Bier getrunken. Das größte Volksfest der Welt ist eine Veranstaltung der Superlative und wird jedes Jahr aufs Neue zum Besuchermagneten für Menschen aus aller Welt. Wir zeigen Ihnen, was Sie hier auf keinen Fall verpassen sollten und auch, welchen Fettnäpfchen Sie am besten aus dem Weg gehen.
Do – das sollten Sie auf jeden Fall tun
- Die Maß gehört untrennbar zur Wiesn. Und zur Maß gehört eines der knusprig gebratenen Hähnchen, auf bayerisch „Hendl“. Es sorgt für die passende Unterlage zum Bier und darf auf keinem Wiesnbesuch fehlen. Unbedingt mit den Fingern essen und danach die mitgelieferten Feuchttücher benutzen.
- „I mog di“ (ich mag dich), „Prinzessin“ oder „Du bist mein Schatz“: Um den Hals so manchner Wiesnbesucherin baumeln Botschaften in Form von Lebkuchenherzen. Wer seiner Liebsten eine Freude machen will, schenkt ihr eines der Zuckergebäcke. Zum Essen sind sie aber eigentlich viel zu schade..
- Die Schürze eines Dirndls muss richtig gebunden sein: Wer die Schleife rechts trägt, ist vergeben. Links bedeutet ledig und hinten binden Witwen und Bedienungen ihre Schürzen.
- Seit 2011 gibt es am südlichen Ende der Festwiese einen kleinen Bereich, in dem die Zeit stehengeblieben ist. Nostalgische Karussels, ein Flohzirkus, Marionettentheater und mehr warten auf die Besucher der „oidn Wiesn“ (alte Wiesn). Die 3 € Eintritt lohnen sich hier in jedem Fall.
- Reisen Sie unbedingt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an, steigen an den U-Bahn-Haltestellen Schwanthalerhöhe (U4/U5) oder Goetheplatz (U3/U6) aus und laufen die letzten Meter zum Fest. Der Halt Theresienwiese endet zwar direkt auf der Festwiese, ist aber oft so überfüllt, dass stressfreies Aus- und Einsteigen kaum möglich ist.
Don’t – und das sollten Sie möglichst vermeiden
- An den Wochenenden schiebt sich eine breite Menschenmasse über das Fest. Die Zelte sind seit den Mittagsstunden voll und Übernachtungsmöglichkeiten sind utopisch teuer. Besuchen Sie das Fest lieber von Montag bis Freitag oder befragen Sie das Wiesnbarometer: Hier lesen Sie ab, welche Tage und Uhrzeiten Sie lieber meiden und welche Sie bevorzugen sollten.
- Wussten Sie, dass Tanzen auf den Tischen verboten ist? Ist erst einmal richtig Stimmung im Zelt, mag man das nur schwer glauben wollen. Bei genauem Hinsehen fällt aber auf, dass die Masse nur auf den Bänken tanzt. Wer erwischt wird, wie er beide Füße auf den Tisch stellt, fliegt raus.
- Finger weg von den unechten Dirndln aus Touristenfallen in und um den Hauptbahnhof. Wer regelmäßig die Wiesn besucht, investiert besser in ein traditionelles Modell. Echte Dirndl sind mindestens wadenlang, manchmal sogar hochgeschlossen und in gedeckten Farben gehalten. Männer sollten außerdem auf die spitzen grauen Filzhüte verzichten – in Bayern trägt Mann einen flachen Trachtenhut mit „Gamsbart“.
- Lassen Sie sich nicht von der grünen Idylle im Schatten der Bavaria täuschen. Auf der abschüssigen Wiese entleert sich der ein oder andere Besucher, schläft seinen Rausch aus oder macht sogar beides gleichzeitig. Deshalb gilt: Hier auf keinen Fall Rast machen und am besten tagsüber wie nachts einen weiten Bogen darum einschlagen.
- Trinken Sie nie auf nüchternen Magen. Denn das eigens für die Wiesn gebraute Bier ist mit durchschnittlich sechs Prozent Alkohol stärker als das normal erhältliche. Zudem hat es wenig Kohlensäure und ist damit besonders süffig. Diese Kombination sorgt allerdings dafür, dass das Festgebräu viel schneller zu Kopfe steigt. Deshalb gilt: Mindestens eine Brezn zur Maß. Die „saugt“ und liefert die notwendige Unterlage.