48 Stunden in Stockholm
14 Inseln, die durch 57 Brücken verbunden sind. Das überall präsente Wasser und die Nähe zum Meer sorgen in Stockholm dafür, dass man sich dort ständig wie im Urlaub fühlt. Doch nicht nur deswegen habe ich die schwedische Hauptstadt schon sieben Mal besucht.
5 Dinge, die ich noch nicht über Stockholm wusste
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- Stockholms U-Bahn gilt als längste Kunstgalerie der Welt – 90 der 110 Stationen sind mit Kunstwerken geschmückt. In der Station Rådmansgatan weisen Strindbergs stechende Augen den Weg zu seinem Museum. Die Haltestelle Rådhuset besticht durch eine vulkanartige, rote Decke, an der Station Kungsträdgården bewundern Sie Säulen und Pflanzen.
- Glitzerkostüme und Plateauschuhe: Warum trugen die Mitglieder der Band Abba stets so extravagante Outfits? 2014 stellte sich heraus, dass die vier Schweden einfach nur Steuern sparen wollten. Kein Wunder bei dem damaligen Spitzensteuersatz von 80 Prozent. Je alltagsuntauglicher die Outfits, desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass sie steuerlich absetzbar waren.
- Kugelrund, ein Durchmesser von 110 Metern und eine Höhe von 85 Metern: Der Globen in Stockholm ist das größte sphärische Gebäude der Welt. Hier finden Sportveranstaltungen und Konzerte statt.
- Mitten in der Stadt ohne Angellizenz nach Lachs fischen? Direkt vor dem Königspalast ohne Probleme möglich.
- Im Sommer findet in Stockholm jede Woche die Veranstaltung Allsång på Skansen statt: Um die 20.000 Gäste versammeln sich vor einer Bühne und singen zusammen mit schwedischen Künstlern deren größte Hits. Sogar im Fernsehen wird der Allsång übertragen!
Wo schlafe ich?
Mein Lieblingsdomizil in Stockholm ist das Boutique-Hotel Berns. 1863 als prunkvoller Abendsalon errichtet, erzählt das Haus viele Geschichten. So haben schon Rihanna und der Dalai Lama dort übernachtet. Highlight: Das Frühstück im historischen Spiegelsaal mit opulenten Kronleuchtern.
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Wer den soliden Service von Kettenhotels schätzt, dem empfehle ich das Hilton Slussen sowie das Clarion Stockholm – beide liegen auf der Insel Södermalm, wo viele nette Boutiquen, Bars und Restaurants zu finden sind. Für ein besonderes Erlebnis bietet sich eine Übernachtung auf dem historischen Hotelschiff Mälardrottningen an. Die Zimmer sind klein, aber das maritime Flair sowie der herrliche Blick aus dem Restaurant über den Mälarensee sind unvergleichlich.
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Was muss ich sehen?
Am besten starten Sie Ihr Sightseeing mit einer Bootstour ab dem Strömkajen und verschaffen sich auf dem Wasser einen Überblick über die wichtigsten Inseln und Sehenswürdigkeiten. Sie passieren dabei auch die Schleuse, die die Ostsee mit dem Mälarensee verbindet.
Verwinkelte Gässchen mit Kopfsteinpflaster und terrakottafarbene Giebelhäuser: Ein Spaziergang durch die Altstadt Gamla Stan ist Pflichtprogramm. Durchwandern Sie das riesige Königsschloss mit über 600 Zimmern und beobachten Sie die Wachablöse. Außerdem sind das Nobelmuseum und die Storkyrkan, wo Kronprinzessin Victoria ihrem Daniel das Ja-Wort gab, einen Besuch wert.
Eine Oase der Ruhe ist die grüne Insel Djurgården. Viele Stockholmer verbringen ihren Sonntag hier mit einem Spaziergang im Park oder mit einem Museumsbesuch. So finden Sie hier das älteste Freiluftmuseum der Welt. Seit 1891 erlebt man im Skansen die Entwicklung Schwedens seit dem 16. Jahrhundert. Ob Bauernhof, Kirche, Bäckerei oder Glasbläserei – insgesamt können Sie hier um die 150 Gebäude erkunden und sich von Menschen in historischen Kostümen ihr Handwerk zeigen lassen. Zudem gibt es einen Tierpark mit Bären, Luchsen und Elchen. Auf Djurgården stehen auch das Abba-Museum sowie das Vasamuseum, wo Sie das fast vollständig erhaltene, auf seiner Jungfernfahrt 1628 gesunkene Kriegsschiff Vasa bestaunen.
Was esse ich?
Natürlich Köttbullar (Fleischbällchen) mit Kartoffeln und Preiselbeeren. Danacht trinkt man zur Verdauung einen Aquavit. Am besten Sie gehen ins historische Wirtshaus Pelikan. Hohe Decken mit Wandbemalungen im Jugendstil sorgen hier für eine ganz besondere Atmosphäre.
Eine Stockholmer Institution ist die Markthalle Östermalm Saluhall. Leider wird das historische Gebäude bis 2018 renoviert, doch in der Zwischenzeit sind alle Stände und Restaurants in einem Übergangspavillon am Östermalmstorg untergebracht. Besonders beliebt sind die Köstlichkeiten aus dem Meer bei Lisa Elmqvist. Probieren Sie den Brathering mit Zwiebeln oder das Shrimpsandwich mit Avocado.
Und für eine kleine Kaffeepause? Kaffee trinken und dazu eine Zimtschnecke oder ein Stück Schokokuchen essen ist in Schweden so beliebt, dass es dafür mit "fika" sogar ein eigenes Wort gibt. Mein Lieblingscafé in Stockholm ist im Übrigen das Flickorna Helin Voltaire. Im Winter wärmt man sich am prasselnden Kamin auf, im Sommer genießt man den Blick ins Grüne von der herrlichen Terrasse.
Was mache ich abends?
Ein unvergessliches Erlebnis ist ein eiskalter Wodka in der -5 Grad kalten Icebar im Nordic Sea Hotel. Eine warme Jacke und Handschuhe sind im Eintrittspreis inklusive! Umwerfende Ausblicke mit 360-Grad-Sicht bieten die Cocktaillounge Himlen im 26. Stock und das Restaurant Gondolen, welches regelrecht über dem Hafen schwebt.
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Ich gehe abends gerne in Södermalm weg und höre Indie-Musik, zum Beispiel in der Pet Sounds Bar. Unter der Brücke Skanstull, ebenfalls auf Södermalm, tanzt man in den kälteren Monaten im Club Under Bron. Im Sommer spielen hier im Trädgarden auch Livebands. Glamouröser und teurer geht es in den Diskotheken am Stureplan zu, etwa in der Spy Bar oder im Hell's Kitchen.
Was darf ich auf keinen Fall verpassen?
Direkt an einer Felskante oberhalb der Uferstraße vor Södermalm liegt der 416 Meter lange Monteliusvägen. Ein Spaziergang bei Sonnenuntergang eröffnet einen traumhaften Panoramablick auf die Altstadt Stockholms.
Wer Schweden-Romantik sucht, dem empfehle ich eine Schifffahrt hinaus in Stockholms Archipel. Nur 20 Minuten von der Stadt entfernt, warten 30.000 Inselchen auf Sie. Das ganze Jahr über kann man eine gemütliche dreistündige Rundfahrt buchen. Im Sommer gibt es sogar eine elfstündige Variante! Mehr Informationen zu Bootstouren im Archipel finden Sie hier.
Was muss ich sonst noch wissen?
Am schönsten ist Stockholm für mich im Sommer, wenn die Nächte kurz und wohlig warm sind. Gönnen Sie sich einen Besuch im Vergnügungspark Gröna Lund. Hier steht mit 121 Metern einer der höchsten Kettenkarussells der Welt. Auch die Geschwindigkeit mit rund 70 Stundenkilometern ist nichts für schwache Nerven. Für die, denen das zu schwindelerregend ist, gibt es auch Achterbahnen und andere Fahrgeschäfte. Abends geben schwedische und internationale Stars Konzerte im Park.
Meine zweitliebste Reisezeit ist im Dezember, wenn in der Altstadt die Lichter des Weihnachtsmarkts erstrahlen. Es geht nichts über einen original schwedischen Glögg, vor allem wenn die Weihnachtsmarkthüttchen romantisch mit Schnee bedeckt sind.
Apropos Alkohol: Der ist in Schweden ziemlich teuer. Wenn Sie alkoholische Getränke in einem normalen Supermarkt suchen, werden Sie nur Bier und Cider mit einem Alkoholgehalt von maximal 3,5 Prozent finden. Alles andere gibt es nur im Spezialgeschäft Systembolaget.
Zu den Hobbys der Schweden gehört Schlange stehen. Also bloß nicht vordrängeln an der Bushaltestelle. Im Tourismusbüro, in Banken und auf der Post zieht man sogar eine Nummer.