Bahrain – Perle am Arabischen Golf
Die Sonne über der Wüste aufgehen sehen und wie ein Perlentaucher durchs Wasser gleiten. In malerischen Souks und modernsten Malls shoppen gehen und abends kulinarische Köstlichkeiten und arabische Gastfreundschaft genießen. Das alles – und noch einiges mehr – macht Bahrain zu einem Top-Ziel im Arabischen Golf.
Aus dem Arabischen übersetzt bedeutet Al-Bahrain „die zwei Meere“ und beschreibt damit die Lage des 33 Inseln umfassenden Königreichs, das seit 4000 Jahren den Reisenden im Nahen Osten als multikulturelle Drehscheibe dient. Bis heute fasziniert die Mischung aus alten Traditionen und dem Flair einer Handelsmetropole des 21. Jahrhunderts. Das wissen auch Feriengäste aus aller Welt zu schätzen, die in Bahrain ein breites Angebot an Attraktionen und Erlebnissen erwartet – von der Wüstentour auf dem Kamel bis zum neuen Unterwasserpark Dive Bahrain, für den ein kompletter Jumbojet als künstliches Riff im Meer versenkt wurde.
Tauchen im Themenpark
Das gibt es nur in Bahrain: Ein Flugzeug unter Wasser, noch dazu eine ausrangierte Boeing 747, entkernt und komplett von allen Schadstoffen befreit. Seit wenigen Wochen ist der 70 Meter lange Flieger das Prunkstück von Dive Bahrain, einem Tauchgebiet vor der Nordküste des Inselstaates. Sie tauchen, von tropischen Fischen begleitet, durch Cockpit und Kabine des ausgemusterten Jets, umgeben von Wasser statt Wolken – ein einmaliges Gefühl. Das rund 100.000 Quadratmeter große Areal wird nun sukzessive erweitert. In der Vorbereitung sind ein unterirdischer Skulpturenpark, Nachbauten traditioneller Häuser und Boote auf dem Meeresgrund. Zugänglich ist Dive Bahrain mit zertifizierten Tauchveranstaltern, von denen viele entsprechende Ausflüge anbieten.
Perlen und Öl: Bahrains Schätze
Unterwassertouren haben in Bahrain Tradition. Auch wenn die Perlenfischer in den vergangenen Jahrhunderten weniger aus Spaß als vielmehr beruflich in den Arabischen Golf tauchten. Perlenfischerei prägte über Jahrhunderte den Außenhandel des Königreichs, Perlen aus Bahrain zeichnen sich durch große Reinheit aus und zieren Schmuckstücke in aller Welt: Jacques Cartier weilte in den 20er-Jahren immer wieder selbst zur Auswahl der schönsten Stücke hier. Wer sich ein näheres Bild der harten Arbeit der Perlentaucher machen möchte, kann eine Tour mit einer traditionellen „Dhau“ buchen und an den Austernbänken vor der Nordküste tauchen. Bahrain ist wichtigster Handelsplatz für Naturperlen, Zuchtperlen werden hier nicht verkauft. Als allerdings 1932 erstmals Erdöl gefunden wurde, wechselten viele der damals 30.000 Perlentaucher die Branche. Vom Boom, der das kleine Land – es ist flächenmäßig so groß wie Hamburg – reich machte, zeugt ein sehenswertes Museum direkt neben der ersten Ölquelle Bahrains.
Shopping zwischen Souk und moderner Mall
Mit dem Öl kam der Wohlstand in den Wüstenstaat, dessen einzige Landverbindung eine Brücke nach Saudi-Arabien ist, und der sich kulturell und wirtschaftlich von den Nachbarstaaten abhebt. Die Hauptstadt Manama hat eine beeindruckende Skyline, abends zeichnen die Wolkenkratzer ein futuristisches Bild an den tiefdunklen Himmel. Das ist auch die Zeit, wenn sich die Straßen und modernen Einkaufszentren mit Menschen füllen. Top-Ziel für eine Shoppingtour ist die Mall Bahrain City Center mit ihrem nahezu unbegrenzten Angebot an Mode, Elektronik, Büchern und Haushaltswaren – wie wäre es mit einem elektrischen Samowar oder einem Reiskocher für zu Hause? Erfrischend: Zum Shopping Center gehört der Wahoo Wasserpark mit Riesenrutschen und Piratenschiff. Immer einen Besuch wert ist auch die auf Schmuck spezialisierte Gold City Bahrain, wo die Preise sich am reinen Goldwert orientieren. Immer der Nase nach heißt es im Manama Souk, dem alten Markt mit seinen orientalischen Gewürzen und süßen Parfums, den Cafés, in denen es nach Mokka und Kardamom duftet und dem oft auf althergebrachte Weise gefertigten Kunsthandwerk. Die Gelegenheit, ein Stück Urlaub für zu Hause zu erstehen!
4000 Jahre Geschichte
Bahrain verstehen heißt, ein wenig zurückzublicken. Beispielsweise in die Zeit, als das Fort Qalʿat al-Bahrain erbaut wurde. Die ersten Schichten der Anlage datieren auf 2200 vor Christus, später nutzten die alten Griechen die Burg und auch aus dem Mittelalter ist eine dichte Besiedelung belegt. Erkunden Sie das Gelände mit dem Meerturm und den geheimnisvollen Hügelgräbern und stellen Sie sich vor, wie viele Generationen von Händlern, Kriegern und Besatzern hier im Laufe der Jahrtausende zugange waren. Das Festungsmuseum bietet weiteren Einblick in die Geschichte des Forts, das auch zeitweise in portugiesischer Hand war. Als eine der wichtigsten archäologischen Stätten der gesamten arabischen Welt zählt es seit 2005 zum Unesco-Welterbe.
Geht es nach der Legende, gibt es in Bahrain noch eine weitaus ältere Sehenswürdigkeit, einen zehn Meter hohen Süßholzbaum. Malerisch auf einem Wüstenhügel gelegen und aus mysteriöser Quelle mit Wasser versorgt, soll er ein Überbleibsel des biblischen Garten Eden sein. Der geheimnisumwobene Baum des Lebens ist in Wirklichkeit etwa 400 Jahre alt und er steht auf einer antiken Kultstätte, wie in der Umgebung gefundene Überreste von Tongeschirr belegen. Aber lassen Sie uns einfach glauben, dass er aus dem Paradies stammt und den Anblick der breiten Krone und der knorrigen Äste im Licht des ausgehenden Tages genießen.