48 Stunden in Barcelona
Milde Temperaturen auch im Winter, ein Stadtstrand, enge Gassen im gotischen Viertel und coole Shops und Bars im Viertel Born und in Gràcia. Barcelona ist eine Stadt, in der es sich gut leben lässt. Wie passend, dass Travelzoo eine internationale Firma mit Büro in Barcelona ist und ich vor der Pandemie sechs Monate in der wundervollen Stadt am Mittelmeer verbringen durfte.
Verliebt hab ich mich in die Stadt bereits in den ersten Wochen, zurück kommen werde ich immer wieder gerne. Bereits ein Kurztrip genügt, um den Zauber der Stadt zu spüren.
5 Dinge, die ich noch nicht über Barcelona wusste:
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- Die Abkürzung Barça wird nur für den Fußballclub genutzt. Die Einwohner der Stadt nennen Barcelona kurz Barna.
- Spanier geben kein Trinkgeld. Daher wird es in Bars und Restaurants auch nicht erwartet. War der Service gut, freut sich natürlich ein jeder dennoch über eine kleine Anerkennung.
- Am 23. April wird St. Jordi gefeiert. An diesem Tag wird dem Schutzpatronen Kataloniens gedacht: Traditionell wird Frauen an diesem Tag eine Rose geschenkt, Männern ein Buch.
- Fast schon ein Nationalsport ist das Bilden von Menschentürmen. Diese katalanische Tradition nennt sich Castellers, wobei Castell auf Katalan Schloss bedeutet. An der Spitze des Turms steht meist ein Kind. Die Türme können bis zu 15 Meter hoch sein und es gibt verschiedene Formationen.
- Jedes Jahr zu Fronleichnam findet man „tanzende Eier“ in der Stadt. Die Eier tanzen auf geschmückten Brunnen, die man vor allem in den Hinterhöfen und Gassen des gotischen Viertels findet. Es ist nicht eindeutig, woher diese Tradition kommt, sehenswert ist es aber allemal.
Wo schlafe ich?
Wer im Zentrum wohnt, hat den Vorteil, viele Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu entdecken oder bis ans Meer spazieren zu können. Ein Hotel in der Nähe des Platzes Plaça Catalunya oder Urquinaona sowie im gotischen Viertel oder der Rambla sind also zu empfehlen.
Was muss ich sehen?
Viele Sehenswürdigkeiten in Barcelona verbindet man zu Recht mit Gaudí. Seine Bekanntesten sind die Sagrada Familia, der Park Güell sowie die beiden Häuser Casa Batlló und Casa Milà am Passeig de Gràcia. Bei allen Bauwerken wird deutlich, dass Gaudí für besondere Formen und seine interessante Architektur bekannt war.
Zum Shoppen bieten sich vor allem der Passeig de Gràcia sowie das Zentrum rund um die Plaça Catalunya an. Entlang der Haupteinkaufsstraße Puerta de l’Àngel gelangt man zur Kathedrale. Besuchen Sie den Innenhof der Katehdrale und die verwinkelten Gassen im gotischen Viertel und spazieren Sie bis zum Meer. Vor allem im Sommer tobt hier das Leben. Der Hauptstrand Barceloneta wird vor allem von vielen Touristen besucht. Ich empfehle daher mit dem Zug in Richtung Mataro zu fahren. Entlang der Strecke gibt es viele schöne Strandabschnitte wie etwa Mongat oder Vilassar de Mar.
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Ebenfalls lohnenswert ist der Besuch des Hausberges Montjuic, auf dem sich verschiedene Museen, eine Konzerthalle und verschiedene Spielstätten der Olympischen Spiele aus dem Jahr 1992 befinden. Kunstinteressierte sollten das Museu Nacional d’Art de Catalunya besuchen. In einem schönen Bau aus dem Jahr 1929 befinden sich Kunstsammlungen von der Romantik bis zur Moderne. Samstags ab 15 Uhr, sowie jeden 1. Sonntag im Monat ist der Besuch kostenlos. Ein weiteres Museum auf dem Montjiuc ist die Fundación Joan Miró, des gleichnamigen Künstlers. Auch wer keins der Museen besuchen will, kann vom Montjuic die schöne Aussicht auf die Stadt genießen.
Was esse ich?
Ich kenne keinen Spanier, der nicht ein paar Bravas zu seinem Bier bestellt. Die kleinen Kartoffelecken werden in der Regel mit einer Knoblauchsoße (ajoli) oder einer pikanten Tomatensoße serviert. Die besten Bravas der Stadt soll es übrigens in der Bar El Tomás de Sarrià geben.
Zwischen November und April sollten Sie Calçots probieren. Diese Art Frühlingszwiebel wird über Feuer gegrillt und im Prinzip verbrannt. Zum Essen werden die Calçots dann abgepellt und mit Romesco Soße, einer Art Pesto aus Nüssen und roten Paprika gegessen.
Im Winter ist es zudem Zeit für Chocolate caliente und Churros – heiße Schokolade mit einen Fettgebäck, ähnlich wie ein Krapfen. In der Carrer de Petritxol finden Sie die Granja Dulcinea, eines der ältesten und beliebtesten Cafés der Einheimischen.
Im Sommer dagegen sollten Sie unbedingt Horchata (auch Orxata auf Katalan) probieren. Ursprünglich kommt Horchata aus Valencia und ist ein Erfrischungsgetänk aus Erdmandeln, das ein wenig an einen Milchshake erinnert. Die Orxateria Sirvent im Viertel San Antoni ist ein alt eingesessener Laden, der gute Hochata serviert und im Winter Turrón (weißes Nougat, hergestellt aus Mandeln, Honig, Zucker und Eiklar) verkauft.
Meiden sollten Sie übrigens die Restaurants auf und um die Ramblas. Diese bieten meist überteuerte Tapas und Essen schlechter Qualität an. Wie in jeder Stadt sind Restaurants, in der viele Einheimische sitzen, ein Zeichen für gutes Essen. Denken Sie aber daran, dass in Spanien niemand vor 21 Uhr zu Abend isst.
Was mache ich abends?
Da in Spanien spät gegessen wird, startet der Abend oft mit einem gemeinsamen Essen oder ein paar Tapas auf einer der vielen kleinen Plazas (Plätze). Vor allem bei jungen Leuten ist das Viertel Gràcia sehr beliebt. Viele kleine Bars und Clubs laden hier zum Trinken und Tanzen ein. Wer im August in Barcelona ist, hat die Chance die Fiestas de Gràcia zu erleben. Alle Straßen sind phantasievoll geschmückt und es gibt Livemusik. Im Sommer hat jedes Viertel sein eigenes Fest und man kann wunderbar zusammen mit Einheimischen feiern.
Wer sich für Musik und Theater interessiert ist in Barcelona richtig: Besonders schön sind das Konzerthaus Palau de la Musica und das Gran Teatre de Liceu, in dem Opern, Tanzaufführungen und Konzerte aufgeführt werden.
Was darf ich auf keinen Fall verpassen?
Eigentlich liegt es auf der Hand – ein Besuch der Sagrada Familia gehört zum Pfichtprogramm. Zum 100. Todestag von Gaudí soll die Kirche im Jahr 2026 endlich fertig gestellt sein. Geplant und gebaut wird an ihr schon lange: Der erste Stein wurde bereits im Jahr 1882 gelegt. Besuchen sollten Sie die Kirche am besten tagsüber. Dann ist das Licht, das durch die kunstverzierten Fenster scheint, am schönsten. Zudem empfiehltt sich ein Audioguide oder eine Führung. Nur so kann man die vielen Details verstehen und entdecken, die Gaudí in seinem Meisterwerk geplant hat.
Was muss ich sonst noch wissen?
In Spanien gibt es immer noch die Mittagspause, die Siesta. Große Geschäfte der bekannten Ketten im Zentrum haben zwar geöffnet, Läden in kleineren Vierteln wie beispielsweise Gràcia oder Eixample haben aber in der Regel zwischen 14 Uhr und 17 Uhr geschlossen.
Buchen Sie Tickets für Sehenswürdigkeiten wie die Sagrada Familia, den Park Güell oder die Gaudí Häußer auf jedenfall vorher online. Am besten kauft man die Eintrittskarten bereits 2-3 Tage im Voraus, da in der Regel Zeitspannen vergeben werden. Zu diesen Zeiten wird man dann ohne Anstehen zu müssen eingelassen.
Für den öffentlichen Nahverkehr kauft man am besten eine 10-er Karte, ein sogenanntes T-10. Das Ticket für die Zone 1 kostet aktuell 9,95 € und kann für Fahrten mit Bus, Metro und den Stadtzügen genutzt werden. Mit dem Ticket kommt man bis zu den Stränden nach Mongat und mit dem Zug sogar bis zum Flughafen (nicht gültig für die Metro Linie 9 zum Flughafen).