Die Schweiz – Überraschend anders
8874 Berggipfel, über 1500 Seen, vier Sprachen: Kaum zu glauben, dass sich hinter diesen Zahlen die so oft unterschätze Schweiz verbirgt. Das kleine Land im Herzen Europas hat viel mehr zu bieten als Taschenmesser und Schoki. Warum sich eine Reise zu den Eidgenossen lohnt, verraten wir Ihnen in der folgenden Story.
Landschaftliche Vielfalt
Wenn man an die Schweiz denkt, kommen einem als erstes Berge in den Sinn. Das Matterhorn zum Beispiel, oder die berühmte Dreiergruppe aus Eiger, Jungfrau und Mönch. Klar, die Berge dominieren die Schweiz, aber sie sind längst nicht die einzige Landschaft hier. Im Tessin im Süden des Landes etwa hat man eher das Gefühl, man ist in Italien. Klar, Berge gibt es hier auch, aber genauso Palmen und mediterranes Wetter. Flaniert man an den Promenaden des Lago Maggiore oder des Luganer Sees entlang, hat man vollends das Gefühl, in einem anderen Land zu sein. Spätestens wenn man in einem der zahlreichen Cafés und Restaurants auf Italienisch begrüßt wird, vergisst man vollends, dass man noch im Alpenland ist.
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Eher hügelig denn bergig ist es auch rund um den Bodensee, der zu einem Drittel zur Schweiz gehört. Gleich drei Kantone grenzen an den See: St. Gallen, Schaffhausen und Thurgau. Monumentale Berge vermisst man hier, dafür ist die Landschaft durchzogen von saftig grünen Wiesen.
Die schönsten Berge Graubündens – oder auch Heidiland genannt – sind die Weinberge. Hier gedeihen edle Tropfen wie Blauburgunder, Chardonnay und Müller-Thurgau.
Dennoch, wenn man von der landschaftlichen Schönheit der Schweiz spricht, kommt man an den Bergen nicht vorbei. Die schönsten oder beeindruckendsten aufzuzählen, würde jeglichen Rahmen sprengen. Immerhin gibt es fast 9000 Berge in der Schweiz, und jeder Gipfel ist auf seine eigene Art faszinierend.
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Kulturelle Vielfalt
In der Schweiz werden ganz offiziell vier Sprachen gesprochen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Schon allein dadurch ergibt sich eine unglaubliche kulturelle Vielfalt. Im Kanton Genf mit der gleichnamigen Stadt und dem gleichnamigen See etwa spricht man nicht nur Französisch, auch die Architektur ist vom Nachbarland geprägt. Gleiches gilt für das Tessin, wo man sich ganz dem Dolce Vita Italiens hingibt. In der Schweiz verbinden sich auch jahrhundertealte Traditionen mit der Moderne. So ist die Almwirtschaft hier immer noch lebendig, genauso aber auch das moderne Bankenwesen in Zürich.
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Mit ihrer Liebe zur Tradition hat es die Schweiz auch geschafft, Weltführer in verschiedensten Bereichen zu werden: Berühmt ist nicht nur das Uhrhandwerk, auch die Präzision bei den Taschenmessern ist kaum zu übertreffen. Von den Geheimnissen der Schokoladenherstellung brauchen wir gar nicht erst anzufangen. Wobei wir schon beim nächsten Thema wären.
Kulinarische Vielfalt
Durch die unterschiedlichsten Einflüsse, derer die Schweiz seit Jahrhunderten unterliegt, hat sich nicht nur eine bunte Kultur entwickelt, auch die Schweizer Küche ist so Vielfältig wie das Land selbst. Dabei gibt es wenig gesamt-schweizerische Spezialitäten, wobei hier natürlich Leckereien wie Käsefondue, Raclette oder Röstis nicht unerwähnt bleiben dürfen.
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Vielmehr gibt es zahlreiche regionale Schmankerl, für die jeder Kanton berühmt ist. Rund um den Genfer See etwa sollte man sich auf keinen Fall die zahlreichen Fischspezialitäten entgehen lassen. In Graubünden wiederum darf man sich auf keinen Fall den Genuss des Bündnerfleisches entgehen lassen. Hierbei handelt es sich um ein gepökeltes Rindfleisch, dass durch verschiedene (natürlich geheime) Gewürze einen besonderen Geschmack bekommt. Im Kanton Zug wiederum darf auf keiner Karte die Zuger Kirschtorte fehlen. Die ca. 5 Zentimeter hohe Torte besteht aus einem mit Kirsch getränktem Biskuit, das zwischen zwei mürben Japonaisböden liegt. In der Torte halten zwei dünne Schichten Buttercrème den Kirsch fest. Der Deckel und der Rand sind ebenfalls mit Buttercrème bestrichen. Geschmacklich ist die Zuger Kirschtorte fein, cremig und knusprig, vorherrschend ist der Geschmack von Kirsch und Buttercrème.
Zu guter Letzt: Interessante Fakten zur Schweiz
- Warum wird die Schweiz mit „CH“ abgekürzt?
Anders als bei anderen Ländern lässt sich das internationale Kürzel der Schweiz nicht aus dem Ländernamen ableiten. Der offizielle lateinische Name der Schweiz lautet “Confoederatio Helvetica”, was übersetzt “Schweizerische Eidgenossenschaft” bedeutet.
- Was ist die Hauptstadt der Schweiz?
Es ist nicht Zürich, wie oft vermutet wird. Tatsächlich gibt es in der Schweiz keine Hauptstadt. Es gibt lediglich einen Bundessitz, und zwar Bern. Hier versammeln sich die wichtigsten Staatsorgane. Außerdem gibt es in der Schweiz auch kein Staatsoberhaupt, lediglich der siebenköpfige Bundesrat bildet de facto das kollektive Staatsoberhaupt der Schweiz.
- Wie halten es die Schweizer mit der Neutralität?
Tatsächlich ist die Schweiz seit mehr als 200 Jahren Neutral, das heißt, sie hält sich aus den Angelegenheiten anderer Länder heraus. Das macht sie zum idealen Standort für internationale Einrichtungen wie die UN in Genf.
P.S.: Die sonst so neutrale Schweiz ist 2007 aus Versehen ins kleine Nachbarland Liechtenstein einmarschiert. Soldaten der Schweizer Armee hatten sich während einer Übung bei schlechtem Wetter verlaufen. Nachdem der Fehler bemerkt wurde, haben sich die Schweizer Invasoren aber umgehend aus Liechtenstein zurückgezogen.
- Ein Paradies für Meerschweinchen?
Tatsächlich gibt es in der Schweiz ein Gesetz, das es verbietet, ein einzelnes Meerschweinchen zu halten. Es müssen immer zwei Tiere gehalten werden. Fun Fact: Verstirbt zum Beispiel ein Meerschweinchen, muss man sich nicht unbedingt ein neues kaufen. In der Schweiz gibt es nämlich sogar Agenturen, bei denen man ein „Ersatz“-Meerschweinchen mieten kann.
- Versteckspielen gefällig?
In der Schweiz gibt es mehr als 8000 Bunker. Viele davon sind so raffiniert in den Bergen versteckt, dass man sie nicht mal mit bloßem Auge erkennen kann, wenn man direkt davorsteht. Per Gesetz muss auch jeder Schweizer Zugang zu einem Bunker haben im Notfall.