Edinburgh – auf den Spuren der Outlander-Drehorte
Seit den Outlander-Filmen ist Schottland bei Touristen so beliebt wie nie zuvor. Und ich gebe es gerne zu: Auch ich wollte unter anderem wegen Jamie und Claire in die Highlands fahren. Warum? Weil die Szenen der Serie die Schönheit des Landes zeigen – mit seinen endlosen, grünen Wiesen, verwunschenen Wäldern und verwitterten Burgen.
Bester Ausgangspunkt für eine Tour auf den Spuren der Highland-Saga ist für mich Edinburgh. Zum einen, weil viele der der Outlander-Drehorte in unmittelbarer Nähe von Schottlands Hauptstadt liegen. Zum anderen, weil Edinburgh selbst schon ein absolutes Highlight ist.
Dank der Direktflüge von beispielsweise Hamburg, Berlin, München und Köln aus, erreicht man Edinburgh in rund zwei Stunden. Und auch die Stadt selbst ist vom Flughafen aus schnell zu erreichen. Zur Auswahl stehen sowohl Bus, Tram oder Taxi.
Als ideales Hotel in Edinburgh habe ich das Brooks Hotel empfunden, das ich über unseren Top 20 Newsletter buchte. Das gotische Steingebäude aus dem 19. Jahrhundert befindet sich im schönen viktorianischen Stadtviertel West End und nur fünf Gehminuten von der Princes Street, Edinburghs Haupteinkaufsstraße, entfernt.

Ein weiterer Pluspunkt des Hotels: Das Edinburgh Castle ist lediglich 500 Meter entfernt – ein absolutes Highlight für jeden Edinburgh-Besucher. Von der Burg aus genießt man einen traumhaften Blick über die dicht besetzte Altstadt in mittelalterlichem Gewand bis hinaus zum Meer.
Auf der anderen Seite der Burg erstreckt sich der rund 250 Meter hohe Berg Arthur’s Seat, der mit seinen begrünten Felswänden einen ersten Eindruck der Highlands bietet und die Sehnsucht in die raue Natur schürt. Am Fuße des Bergs steht der Palace of Holyroodhouse, die offizielle Residenz der britischen Königin in Schottland und einstigem Gerichtshof von Prinz Charles Edward Stuart – der treibenden Kraft im Jakobitenaufstand.

Wer mehr über den Schottenaufstand und die Schlacht von Culloden im Jahr 1746 erfahren möchte, bucht beispielsweise direkt am Ausgang des Edinburgh Castle eine Busreise mit Timberbush Tours und begibt sich auf einen Streifzug entlang der Outlander-Drehorte. Weitere Touren-Anbieter in Edinburghs Altstadt sind rabbie’s Tours und Highland Experience Tours. Zur Auswahl stehen verschiedene Touren.
Für mich überraschend: Viele der berühmten Drehorte befinden sich nicht tief in den Highlands, sondern in unmittelbarer Nähe von Edinburgh. So zum Beispiel Burg Leoch, die Behausung von Colum MacKenzie und seinem Clan. In Wirklichkeit heißt das Schloss Doune Castle und liegt rund eine Stunde von Edinburgh entfernt in der Nähe von Stirling. Auch das Midhope Castle, das im Film als Kulisse für Jamies Zuhause Lallybroch diente, liegt ledig 23 Kilometer von Edinburgh entfernt.

Ein weiteres Highlight in unmittelbarer Nähe zu Edinburgh ist der Linlithgow Palace. Dessen Eingangsbereich und Flure diente in der ersten Outlander-Staffel als Kulisse für das Wentworth-Gefängnis, in dem Jamie inhaftiert ist. Aber auch ohne Highland-Saga spielt diese Palastruine eine bedeutende Rolle.
Der Bau aus dem 15. Jahrhundert war einst eine bevorzugte Residenz der Stewart-Könige und -Königinnen und Geburtstort von Maria Stuart. Wer das Schloss besucht, erhält einen guten Einblick über das Leben in der damaligen Zeit.

Selbstverständlich können diese Drehorte nicht nur per geführter Busreise, sondern auch auf eigene Faust erkundet werden. Die schottische Tourismusbehörde stellt aufgrund der hohen Nachfrage kostenlos eine Karte bereit, auf der die einzelnen Outlander-Szenen gedreht wurden. Wer jedoch auf eigene Faust reist, muss ein paar Dinge beachten.
Ein Besuch des Midhope Castle, dem Film-Wohnhaus des Lairds Broch Tuarach, setzt beispielsweise den Erwerb einer Bewilligung zum befahren der Privatstrasse zum Schloss voraus. Diese kann für 5£ im Midhope Farmshop erworben werden. Betreten kann man „Lallybroch“ jedoch nicht. Es besteht Einsturzgefahr.
Eine Übersicht vieler Drehorte bietet online auch Visit Scotland an.
Weitere Tipps für einen Edinburgh-Besuch in Kürze:
- Als Reisezeit empfehle ich den Mai. Zum einen, weil Edinburgh zu dieser Zeit von Touristen noch nicht zu sehr überlaufen ist. Und zum anderen, weil der Mai von wenig Niederschlag, viel Sonnenschein und langen Tagen geprägt ist.
- Taxis sind in Edinburgh deutlich günstiger als beispielsweise in Hamburg. So kostete eine Fahrt mit dem Taxi vom Flughafen zu unserem Hotel rund 20£.
- Vom Calton Hill genießt man einen tollen Ausblick auf die Stadt. So eignet sich der Ort perfekt für ein romantisches Abendpicknick.
- Interessant wenn auch für mich furchtbar anzuschauen ist das Scottish Parliament. Während die einen das moderne Gebäude für seine außergewöhnliche Architektur loben, kritisieren die anderen, dass der bauliche Kontrast des Gebäudes im Vergleich zu der historischen Altstadt die Augen dafür öffne, wie schwierig es sei, zeitgenössische Elemente in eine stilistisch derart homogene Umgebung einzufügen.
- Wer die Stadt mit dem Bus erkunden möchte, muss genau darauf achten, für welche Buslinie er seine Karte kauft. Insgesamt gibt es in Edinburgh drei verschiedene Busunternehmen, mit jeweils eigenem Abrechnungssystem. Wer unsicher ist, ob seine Karte für die jeweilige Strecke gilt, kann aber einfach den Busfahrer fragen.
- Bustouren in die Highlights haben ihre Vor- und Nachteile. Vorteile sind die vorgeplante Route und der Fahrer, der sich mit dem Linksverkehr auskennt. Nachteile sind die langen Streckenabschnitte, auf denen man nur aus den Fenstern schauen kann und die atemberaubende Landschaft an sich vorbeiziehen lässt. Wer mit Kindern reist sollte sich vorab beim Unternehmen erkundigen, ob diese auf der Busfahrt erlaubt sind. Wegen des Versicherungsschutzes sind nur wenige Touren für Kleinkinder zugelassen.
- Kindersitze sind in schottischen Taxis kaum verfügbar. Wer mit dem Taxi fahren möchte, sollte sich entsprechend seinen eigenen Kindersitz mitbringen. Alternativ besitzen einige Taxis, vor allem die altertümlichen, in der Mitte höhenverstellbare Anschnallgurte, welche sich sehr gut für kleine Gäste eignen. Einen zusätzlichen seitlichen Aufprallschutz bieten diese jedoch nicht und sind von der Sicherheit her mit Sitzerhöhungen vergleichbar.