Eine Kreuzfahrt, die ist lustig - von Miami auf die Bahamas
Für die Amerikaner ist das so selbstverständlich wie für die Bayern ein Wochenende in den Bergen: mit dem Kreuzfahrtschiff zu den Traumstränden der Bahamas schippern. Ich habe das schon zwei Mal mitgemacht. Beim ersten Mal war es ein geplanter Programmpunkt unserer Reise. Beim zweiten Mal eine spontane Entscheidung, weil in Miami so schlechtes Wetter war. Statt Regen in South Beach genossen wir jeden Abend einen Bahama Mama auf Deck mit First-Class-Blick auf karibische Sonnenuntergänge.

Relaxen am weißen Traumstrand
Ich war Gast bei NCL und Royal Caribbean. Ausgangspunkt von beiden ist Miami. Die Ausschiffung mit Blick auf South Beach ist wirklich einmalig. Erster Stopp mit beiden Schiffen ist eine Privatinsel. Die Norwegian Sky hält am Strand von Great Stirrup Cay. Mit der Majesty of the Seas hatten wir einen Badeaufenthalt mit Barbecue auf Cococay Island. Diese Inseln gehören den Reedereien, zu sehen gibt es hier nicht viel. Sie relaxen einfach einen Tag an einem weißen Traumstrand. Gibt schlimmers. Danach geht es nach Nassau, der Hauptstadt von den Bahamas. Und anschließen schon wieder zurück nach Miami. Vier aufregende Tage auf dem riesigen Kreuzfahrtschiff.

Cocktails, Casino & Co
Auf den Schiffen sind fast ausschließlich Amerikaner. Aus allen Altersklassen. Hier gibt es sowohl die jungen Mädels-Gruppen, die einen Junggesellinnenabschied feiern als auch Rentner-Ehepaare, die sich ein paar ruhige Tage machen. Eines wollen sie alle: Im Casino zocken. Man kommt sich vor wie in Vegas. Ich war noch nie in Vegas. Aber so stelle ich es mir vor. Die Stimmung ist locker. Große angespannte aber leuchtende Augen überall – jeder wartet auf den großen Gewinn. Der bleibt natürlich aus. Zumindest habe ich es nicht erlebt. Mir gibt es aber auch nichts, meine Münzen in einen Automaten zu stecken und an einem Hebel zu ziehen. Ich trinke lieber einen Cocktail in einer der Bars und singe laut (und schräg) beim Gäste-Karaoke. Auch das abendliche Bordprogramm ist immer gut: Ein Zauberer, eine Musical-Show, ein Komiker oder eine Quizz-Night, es wurde nie langweilig.

Nachts cruisen - Tagsüber Neues entdecken
Was mir vor meiner ersten Kreuzfahrt nicht so klar war: Man ist immer nachts unterwegs. Den ganzen Tag verbringt man also am jeweiligen Zielort. Ich fand das klasse! Man kommt schon morgens relativ früh an und fährt abends mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang aus dem Hafen.
Die Schiffe sind wirklich riesig. Sie fassen über 2000 Passagiere. Bei beiden Reisen haben ich und meine Mitreisenden keinerlei Seegang gespürt. Ab und zu hört man mal die Motoren in der Kabine bei der Ein- oder Ausschiffung. Aber ich kann aus meiner Erfahrung sagen: Seekrank wird man auf so einem Schiff in Normalfall nicht. Und das Essen ist wirklich hervorragend. Die Lebensmittel sind frisch und wir bekamen immer mehrgängige Menüs serviert.

Mein Fazit lautet: Eine Kreuzfahrt ist genial, wenn man nicht nur an einem Ort Urlaub machen möchte. Man muss auch nicht jeden Tag seinen Koffer packen wie bei einer Rundreise. Man hat sein „Zimmer“ und sieht trotzdem täglich neue Länder, Städte oder Strände. Ich habe mich auch wirklich sicher gefühlt. Bevor das Schiff ausläuft, wird eine Notfallübung durchgeführt. Alle treffen sich auf einem Deck und bekommen Schwimmwesten und eine Sicherheitseinführung.
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Welche Zielgebiete man per Schiff erleben kann, sehen Sie in unserer Rubrik Kreuzfahrten.