El Gouna – das Venedig Ägyptens
November 2015 – mein zweiter Ägypten-Urlaub stand auf dem Programm. Und das direkt nach dem Flugzeugabsturz über der Sinai-Halbinsel. Auch wenn die Situation in der für mich relevanten Region um Hurghada generell sicherer ist, bin ich doch mit einem etwas anderen Gefühl in den Urlaub geflogen als sonst. Wie sicher ich mich wohl außerhalb des Hotels fühlen würde? Würde ich mit einem guten Gefühl die Anlage verlassen können, um in und außerhalb der Lagunenstadt El Gouna mehr zu erleben als nur zwei Wochen lang die Liege am Strand?
Eines steht fest: Diese Liege habe ich sehr genossen. Denn unser Hotel Club Paradisio wurde vor gut 25 Jahren als das erste El Gounas gebaut. Daher liegt es nicht nur an einem traumhaft gestalteten Strand an der Lagune, sondern hat zusätzlich direkten Zugang zum Roten Meer. Beim Schwimmen in der Lagune habe ich mich wie in einer riesigen Badewanne gefühlt – und dabei auf die imposant hohen Berge am Horizont geschaut. Und von der Terrasse über die komplette Anlage mit Poollandschaft hinaus aufs Meer.

Faszinierende Unterwasserwelt
Generell ein spannendes Thema am Roten Meer: die Unterwasserwelt. Nach meinen zwei Malediven-Urlauben als Kind waren die letzten Schnorchelerlebnisse in Ägypten für mich eher enttäuschend. Aus der Liga: Zahlreiche Touristen „schlagen“ sich zwischen 25 Booten die Flossen ins Gesicht und schauen dabei verwundert auf graue Korallen.
Nicht so dieses Mal beim Tagesausflug namens Royal Cruise. Nach einer halben Stunde Fahrt nach Hurghada ging es auf einer luxuriösen Yacht mit Sonnendecks raus aufs Rote Meer. Bei drei Schnorchelgängen habe ich keine einzige abgestorbene Koralle gesehen, aber dafür bunte Meerestiere verschiedenster Arten wie Stein-, Kugel, Papageienfische und Rochen. Wir lagen an Riffen, wo den kein einziges anderes Boot lag. Echte Geheimtipps also. Nach jedem Schnorchelgang gab es einen leckeren Saft – etwa Hibiskus oder Guave – und auch das Mittagessen konnte mit dem im Hotel mithalten.

Lagunenfahrt durch El Gouna
Dieser Ausflug war nicht die einzige Möglichkeit, mehr vom Land zu erkunden. Bei einer einstündigen Lagunenfahrt im traumhaften ägyptischen Sonnenuntergang erfuhren wir mehr über El Gouna. Erbaut von der wohlhabenden Sawiris-Familie, besteht die – selbst für mitteleuropäische Verhältnisse – äußerst saubere Lagunenstadt heute aus 19 Hotels. Alle mit Zugang zur Lagune mit guter Badewasserqualität. Darunter auch die Fünf-Sterne-Markenhotels wie Steigenberger, Mövenpick und Sheraton. In der Marina liegen die Yachten der reichsten Menschen Ägyptens und Afrikas. El Gouna hat außerdem Entertainment mit Tennisclub, Cartbahn und Diskotheken und sogar eine eigene Universität zu bieten.

Kulinarische Genüsse
Thema Dine-Around: Abends sind wir im Rahmen des All-Inclusive-Konzepts mit dem Boot oder Tuk Tuk zum Steigenberger, Mövenpick und Sheraton gefahren. Das waren unvergessliche Ausflüge in einer Oase aus warmem, goldenen Licht. In allen Hotels war die Auswahl vom Buffet groß und auch qualitativ sehr hochwertig. Ein besonderes Erlebnis ist das Sheraton. Im nubisch-oreintalischen Stil auf neun Inseln in der Lagune errichtet, ist es ein Luxusprodukt der Superlative. In der Mitte liegt zum Beispiel ein zur Bar umfunktioniertes Schiff.
Kein Grund zur Sorge
Auch im Dunkeln habe ich mich sehr sicher gefühlt im bewachten El Gouna. Wer ins Hotel möchte, wird stets kontrolliert, Taschen werden immer durchsucht. Während im Vorfeld viele Freunde und Bekannte angesichts meiner Urlaubsdestination mit dem Kopf geschüttelt hatten, fühlten wir uns vollkommen sicher – und das zeitgleich zu den Anschlägen von Paris.
Sonne tanken
Da das Klima in der Region um Hurghada von einem kostanten Nordwind geprägt ist, ist die Luft sehr trocken und klar. Ein Grund für die traumhaften, gestochen scharfen Sonnenuntergänge, die ich erlebt habe. Zum Beispiel auf dem Steigenberger Golfplatz, direkt neben unserem Hotel.
Allein schon wegen des so angenehmen Klimas und des warmen Lichts freue ich mich schon jetzt auf meinen nächsten Ägypten-Urlaub. Von Mitte April bis Mitte November sind Wetter und Wasser sommerlich warm und man kann auch noch spät abends bei angenehmen Temperaturen von mindestens 20 Grad draußen sitzen. Unter anderem eine gute Gelegenheit, um zu Beginn des deutschen Winters noch einmal Sonne zu tanken.