Essen, trinken, schlafen auf Malta

20.06.2023

Malta und seine viele Sehenswürdigkeiten zu entdecken macht Appetit. Hier sind unsere Tipps, wo Sie zwischen all den Kultur- und Naturschönheiten Ihren Hunger stillen und nach einem langen Sightseeing-Tag ausspannen können.

Gut essen & trinken in Malta

Die maltesische Küche bedient sich der typisch mediterranen Zutaten, verleiht ihnen aber stets einen ganz eigenen Schliff – was nicht zuletzt auf die vielen Kulturen zurückzuführen ist, die im Lauf der Geschichte ihre Spuren auf dem Archipel hinterlassen haben. Für eine kleine Inselnation bietet Malta eine beeindruckende kulinarische Vielfalt: Die Bandbreite reicht von Jahrhunderte alten Bäckereien bis zu Gourmetrestaurants mit Michelin-Stern (auf Malta gibt es 6 Sternerestaurants).

Crystal Palace, Rabat

Crystal Palace, Rabat

Dieses kleine, aber feine Café ist auf der ganzen Insel für seine Pastizzi bekannt. Jene traditionell hergestellten, buttrig-knusprigen Blätterteigtaschen zählen zu den beliebtesten Snacks auf Malta und sind entweder mit Ricotta oder Erbsen gefüllt. Ich habe erstere probiert – und war sehr angetan, zumal nach einem langen Tag voller Entdeckungen. Dazu gab’s ein Kinnie: das halb süße, halb bittere Getränk wird aus aromatischen Kräutern hergestellt.

Tal-Furnar Restaurant, Gozo

Restaurant Tal-Furnar, Gozo

Furnar bedeutet auf Maltesisch schlichtweg Bäcker – und tatsächlich war dieses Restaurant früher eine Bäckerei. Der Jahrhunderte alte Ofen gehört immer noch zum Inventar des Lokals. Mittlerweile hat die neue Generation der Familie das Konzept aber erweitert, so dass man auf der Speisekarte neben Brotspezialitäten auch andere Leckereien findet, die in diesem alten Ofen zubereitet werden. Dazu zählt Ftira, eine Variante der Pizza mit verschiedenen Belägen. Auf Gozo gehören zu den klassischen Toppings zum Beispiel Kartoffeln, Thunfisch, Sardellen, Oliven und Kapern, während man auf der Hauptinsel Malta unter Ftira eher eine Art Sandwich versteht. Ein traditionelles Fleischgericht des Landes ist übrigens Rabbit – bei Tal-Funar wird es besonders zart zubereitet und mit Tomatensoße serviert, dient aber auch als Füllung für die gebratenen Ravioli, die es hier gibt.

Tal-Massar Winery, Gozo

Weingut Tal-Massar, Gozo

Wein liegt Anthony Hili im Blut. Seine Vorfahren stiegen 1930 in die Weinproduktion ein, mussten sie aber bereits eine Generation später wieder einstellen. Anthony hat den Familienbetrieb wieder aufgebaut und produziert heute Weiß-, Rot- und Roséweine sowie Portwein – alles in limitierter Flaschenzahl. Hierfür hat er bereits einige Medaillen eingeheimst. Ich habe einen golden leuchtenden Weißwein probiert, der nach der phönizischen Göttin Tanit benannt ist. Leicht, aber vollmundig und mit Noten von Apfel, Aprikose, Pfirsich, Honigmelone und Holunderblüte ist er der perfekte Sommer-Drink. Hili produziert davon 12.000 Flaschen pro Jahr. Jeder seiner Weine hat eine eigene Geschichte und Hili liebt es sie zu erzählen – wer sie hören möchte, meldet sich für eines der Wein-Tastings an, die jeden Dienstag und Samstag auf seinem Gut stattfinden.

Caviar&Bull, St. Julian’s

Caviar&Bull, St. Julian's

Im Restaurantkomplex gegenüber dem Luxushotel Corinthia St. George’s Bay befindet sich mit dem Caviar&Bull eines von mehreren Lokalen des kulinarischen Botschafters von Malta, Marvin Gauci. In seinem Gourmetrestaurant blickt man durch Panoramafenster auf die Bucht, während man sich eklektisch-mediterrane Küche schmecken lässt. In der Speisekarte finden sich auch Degustationsmenüs (ich kann das Meeresfrüchtemenü wärmstens empfehlen), serviert werden die Köstlichkeiten mit viel Pathos und auf wunderschönen Tellern. Ein Zwischengang, von der Konsistenz her ähnlich einem Gelee, kommt in Nebel gehüllt und auf einer halben Limette drapiert an den Tisch und wird wie ein Tequila konsumiert: auf ex, mit einem Schuss Limettensaft. Klare Aromen und lokale Zutaten – dieses Credo gilt auch für die roten Riesengarnelen mit perfekt al dente gekochter Pasta und für den Wein, den Marvin selbst herstellt (wobei die gut sortierte Weinkarte weit darüber hinausreicht). 

Risette, Valletta

Risette, Valletta

Das minimalistische Interieur des Risette lässt kaum vermuten, welche Geschmacksexplosionen einen in der Speisekarte erwarten. Das Restaurant befindet sich im Erdgeschoss eines ruhig gelegenen Boutiquehotels in der Altstadt von Valletta, auf den Tisch kommt hier beispielsweise Beignet vom Kaninchen: die kleine, kugelförmige Teigtasche wird auf einem Teelöffel serviert und füllt den Mund mit einem Meer von Aromen. Asiatische Einflüsse finden sich in Gerichten wie dem Schweinebauch mit Oktopus und chinesischer XO-Soße. Verantwortlich für die Kreationen zeichnet Steve Scicluna, der sich in der Londoner Sterneküche des Clove Club einen Namen gemacht hat, an den Tisch gebracht werden sie stilecht, von weiß behandschuhten Kellnern.

MUŻA Restaurant, Valletta

MUŻA Restaurant, Valletta

Zusammen mit dem gleichnamigen Kunstmuseum liegt das MUŻA im Gebäude der Auberge d’Italie, jenem Gebäude, das einst die Kreuzritter aus Italien beherbergte. Die Geschichte des Hauses lebt bis heute in dem Restaurant weiter, das in vier Speiseräume unterteilt ist: La Vallette Bar & Bistro befindet sich in der ehemaligen Küche der Auberge, während der elegante Donato Private Room sich über die historischen Schlafgemächer der Einheimischen erstreckt. In der Gallery wiederum speist man inmitten alter Kunstwerke und im mediterranen Innenhof sitzt man wunderschön unter freiem Himmel. Das Menü ist modern-europäisch, in der Speisekarte entdeckt man zum Beispiel Sellerie-Velouté mit Calamari und kurzgebratenem Wolfsbarsch. 

Beefbar in the City, Floriana

Beefbar in the City, Floriana

Bekannt aus Monaco, Dubai und Mykonos, ist diese noble Restaurantmarke auf Malta mit gleich zwei Standorten vertreten.  Ich war in der Filiale im Hotel The Phoenicia zu Gast: Durch einen eigenen Eingang betritt man das gemütlich wirkende Lokal, das auch über eine Außenterrasse verfügt. Die Speisekarte hält, was der Name Beefbar verspricht, bietet aber neben Fleischgerichten auch Fisch und Meeresfrüchte sowie vegetarische Optionen. Geschmacklich bewegt man sich hier zwischen Asien (im Wok gebratenes Rindfleisch mit Aubergine) und Lateinamerika (knusprige Thunfisch-Tacos).

Übernachten in einem Wahrzeichen Maltas

Hotel The Phoenicia

Als das Hotel The Phoenicia 1947 zum ersten Mal seine Pforten öffnete, würdigte die lokale Presse dies mit einem achtseitigen Artikel. Immerhin war es das erste Luxushotel Maltas. Seitdem haben hier Staatsoberhäupter, Blaublütige und Leinwandstars genächtigt. Als ich am Haus ankomme, erkenne ich sofort warum: Lage, Lage, Lage. Es befindet sich in Floriana, direkt an einem der historischen Tore Vallettas. Markiert wird der Eingang zur Hauptstadt vom Triton-Brunnen – vom Hoteleingang sind es nur ein paar Schritte hierher.

Betritt man das Haus, gibt es viel zu entdecken. Im Infinity-Pool hat man das Gefühl, direkt in den Hafen von Valletta hinein zu schwimmen. Wer abends durch den weitläufigen Garten spaziert, kann traumhafte Sonnenuntergänge beobachten. Die alte Festungsanlage, die sich oberhalb des Poolbereichs erstreckt, verleiht dem ganzen Ort ein besonderes historisches Flair. Das Interieur besticht eher mit kolonialem Ambiente, vor allem in grünen Innenhof, wo Sie Ihren Nachmittagstee unter Palmen genießen (die Snacks dazu gibt es übrigens auch glutenfrei oder in vegan).

Die Gästezimmer wurden in Zusammenarbeit mit Peter Young designt, sind mit Fliesenboden und Rattanmöbeln ausgestattet. Es gibt auch einen Ruhebereich, wobei ich für echte Entspannung eher einen Besuch im Deep Nature Spa empfehle. Nach der Behandlung können Sie die Annehmlichkeiten des Wellnessbereichs weiter nutzen: Der Pool wird zu einer Seite von einer echten Festungsmauer begrenzt, außerdem gibt es eine Salzgrotte sowie ein Dampfbad und eine Sauna. 

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