Finnland: Slow Travel im Saimaa-Seengebiet

25.09.2023

Ruhe, Gemütlichkeit und unendliche Weite inmitten einer spektakuläreren Naturkulisse: Unsere Kollegin Kerstin Raoul hat ihren Urlaub in einem Mökki, einem typisch finnischem Blockhaus am See, im wunderschönen Saimaa-Seengebiet verbracht. Sie verrät uns Ihre Reiseerfahrung und gibt Tipps.

Anreise

Statt spektakulärer Aussicht auf die Saimaa-Seenplatte kann der Anflug auf den Miniaturflughafen von Savonlinna auch mal wolkenverhangen sein. Aber im Spätsommer vertreibt der Wind das schlechte Wetter schnell und gibt den Blick frei auf die traumhaften Weiten von „Suomi“ — Finnland auf Finnisch.  

Die Entschleunigung beginnt schon beim Autofahren. Die Landstraßen sind wenig befahren, die Finnen tiefenentspannt, von Bleifuß und Dränglern keine Spur. Das liegt auch an der enormen Dichte an Radarfallen und den empfindlichen Strafen. Aber bevor es zum Zusammenstoß mit Elch und Co. kommt: Tempomat an und mit durchschnittlich 80 km/h die Fahrt durch das weite Land mit faszinierenden Panoramen genießen.  

Typische Unterkünfte: Mökki

Wer urlauben möchte wie die Finnen, bucht sich ein Mökki, ein Blockhaus am See. Natürlich mit eigener Sauna, Steg, Ruderboot und reichlich Platz zum nächsten Nachbarn. Die Entspannung kommt hier von allein. Warnung: Man gewöhnt sich schnell an so viel Ruhe und den unendlichen Platz.  

In Finnland gibt es je nach Quelle zwischen 500.000 und 1,8 Millionen davon, eine erstaunliche Menge angesichts der Einwohnerzahl von 5,5 Millionen. Sie sind immer aus Massivholz und zwischen gemütlich und rustikal eingerichtet. Brennholz für ein Lagerfeuer oder den Kamin liegt bei Miet-Mökkis schon im Haus. Für Nachschub darf man meist auch selbst sorgen und sich beim Holzhacken verausgaben.  Die meisten Mökkis sind übrigens winterfest: Da kitzelt es gleich im Winter wieder nach Finnland zu reisen, um den ganz speziellen Reiz dieser Jahreszeit zu entdecken.

Natur & Aktivitäten

Die Wälder und Inseln im Saimaa-Seengebiet sind prädestiniert für naturnahen, aktiven Urlaub. Die Wälder platzen Anfang September vor Pilzen und Beeren, die gepflückt werden wollen. Das Wasser hat erfrischende 16 Grad, Trinkwasserqualität und lädt zum Angeln und Kanu fahren ein.

Wer zwischendurch Zivilisation braucht: Die Stadt Savonlinna samt trutziger Burg bietet schöne Möglichkeiten zum Spazieren, Kultur- und Geschichte erleben sowie Einkaufen. Und wenn man wieder auf „seiner" Terrasse sitzt und die dramatischen Sonnenauf- und untergänge genießt, möchte man wie die Finnen am liebsten den kompletten Sommer im Haus am See verbringen. 

Tipps: 

Je später der Sommer, desto seltener die Mücken. Aber desto weniger Restaurants, Museen und andere Attraktionen haben geöffnet. Auch rein touristische Fährverbindungen operieren nur noch eingeschränkt. Also besser vorher im Internet informieren.

Direktflüge von Frankfurt nach Savonlinna gibt es als Charterangebot über ausgewählte Reiseveranstalter im August, Umsteigeverbindungen über Helsinki gibt es vorwiegend während der berühmten Opernfestspiele im Juli.  Mit dem Auto beträgt die Fahrzeit vom Flughafen Helsinki knapp vier Stunden. 

 

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