Großbritannien mit dem Hausboot entdecken

16.08.2018

Hausboot-Urlaub liegt voll im Trend. Irgendwo zwischen Kindheitstraum und Hippietum bieten Hausboote gleichzeitig das Gefühl von Freiheit und Gemütlichkeit. Man schippert gemächlich durch idyllische Landschaften, legt an wo es einem gefällt und ist stolzer Kapitän seines eigenen kleinen Zuhauses auf Zeit.

Welches Boot ist das richtige? 

Narrowboats werden von einfachem bis hin zum Fünf-Sterne-Standard angeboten. Es gibt sie in unterschiedlichen Längen, für zwei bis acht Personen. Gemeinsam ist ihnen immer der „schmale“ Aufbau: Alle Räume liegen hintereinander aufgereiht und sind maximal zwei Meter breit.

 

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Ob als Paar, Familie oder Freundeskreis: Wer auf der Suche nach einem unvergesslichen England-Urlaub „der anderen Art“ ist, dem seien die Narroboats wärmstens empfohlen.

Vor dem Start

Ein Bootsführerschein ist für das Steuern eines Hausboots in der Regel nicht notwendig. Die Boote sind auch für Ungeübte leicht zu manövrieren. Vor der Abfahrt erhält man eine Einweisung, in der alle nötigen Handgriffe gezeigt werden. Außerdem: Auf dem Wasser ist das Tempo viiiel langsamer als an Land, und es ist so gut wie unmöglich, sich zu verfahren.

Wo ist es am Schönsten?

Ein besonders schönes Hausboot-Revier sind die sogenannten Inland Waterways in England. In den Midlands zwischen Liverpool und London erstreckt sich dieses weitverzweigte Netz von Binnenwasserstraßen auf insgesamt 3200 Kilometern. Verbindungen bestehen auch zu Kanalsystemen in Wales und Schottland.

Die Kanäle stammen aus der Zeit der industriellen Revolution und dienten damals dem Transport von Kohle, Erzen und Waren von den Seehäfen an der Küste bzw. den Minen im Binnenland zu den aufstrebenden Industriezentren. Die Nadelöhre dieses Systems sind die vielen hundert Schleusen. Sie geben das maximale Maß von 72 Fuß in der Länge und 7 Fuß in der Breite vor. Dieses Maß prägt bis heute das Erscheinungsbild der Boote und gab ihnen ihren Namen: „Narrowboats“, also Schmalboote.

Heute werden die Kanäle und Boote fast ausschließlich für Freizeit und Tourismus genutzt. Die einstigen Transportboote wurden von modernen Hausbooten abgelöst. Zur Ausstattung gehören in der Regel eine Küche mit Kühlschrank, Herd und Backofen, ein Bad mit Dusche, Zentralheizung, Fernseher und sogar W-Lan.

Beim Narrowboat-Fahren fährt man durch beschauliche Dörfer oder legt in historischen Städten wie Chester, Oxford oder Warwick an. Sogar Metropolen wie Birmingham und Manchester kann man auf dem Wasserweg ansteuern. Auf dem Weg dahin durchquert man malerische englische Landschaften und meistert zahlreiche Tunnel und Schleusen.

 

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Auf dem Wasser

Die Geschwindigkeit der Boote ist mit etwa sieben Kilometern pro Stunde beschaulich. Während man fährt kann man problemlos einen Plausch mit Spaziergängern, Joggern und Radfahrern auf den Uferwegen halten.

Die anstehenden Schleusen sind immer ein besonderes Erlebnis: sie funktionieren alle „the old-fashioned way“, also per Handbetrieb. Sollte man einmal Hilfe benötigen, muss man nicht lange warten. Denn der Kontakt zu den Einheimischen ergibt sich für Narrowboat-Fahrer von ganz von allein. Ein Small Talk mit Anwohnern und anderen Bootsbesatzungen und gegenseitige Hilfe beim Schleusen sind selbstverständlich.

 

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Die Reiseroute gestaltet man ganz nach den eigenen Wünschen. Das Angebot reicht von Glasgow und Edinburgh in Schottland, Chirk in Wales bis hinunter in den Süden nach Bristol und Oxford in der Nähe der Themse. Die Vernetzung des Kanalsystems erlaubt auch Ringfahrten: Stourport Ring, Warwickshire Ring, Four Counties Ring, Cheshire Ring. Bei der Wahl der Tour sollte man die tägliche Fahrzeit und die Anzahl der Schleusen berücksichtigen, aber auch, ob man einsame Idylle sucht oder lieber viele Sehenswürdigkeiten besuchen möchte.

 

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