Hamburg, meine Perle: Eine Tour durch die Hansestadt
Moin, wie es hier in Hamburch so schön heißt – nein, das ist kein Rechtschreibfehler, das sagt man hier so. Das braucht ihr euch aber nicht zu merken. Viel wichtiger ist das multifunktionelle Grußwort Moin. Es passt eigentlich immer, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Platt schnacken kann ich als gebürtige Hamburgerin zwar nicht, wie auch die meisten meiner Altersgenossen. Aber Moin wird allen Jungs und Deerns schon mit in die Wiege gelegt. Wie gesagt, ich bin eine gebürtige Hamburgerin. Geborener Hamburger darf sich nur nennen, wessen Eltern und Großeltern bereits in der Hansestadt geboren worden sind. Nichtsdestotrotz habe ich fast mein gesamtes Leben an der Elbe verbracht und möchte euch daher meine schönsten Plätze verraten, darunter mehr und auch weniger bekannte.
Starten wir ganz im Westen, in Blankenese. In dem ehemaligen Fischerdorf residiert heute die feine Gesellschaft. Es gibt eine Prunkvilla nach der nächsten zu bestaunen. Im Kontrast hierzu steht das Treppenviertel: Durch verschlungene Wege und steile Treppen aus Kopfsteinplaster schlendert ihr vorbei an kleinen verschachtelten Häusern, teils mit Reet bedeckt, bis hinunter zur Elbe. Immer wenn ich dort bin frage ich mich, wie die Anwohner ihre Einkäufe wohl den Berg hinunter zu sich nach Hause transportieren. Wahrscheinlich sind sie (un)gern gesehene Gäste beim Lieferdienst. Zurück zu unseren Stadtrundgang: Unten angekommen eröffnet sich einem dann der Panoramablick über den Strand und die Elbe. Jetzt im Winter gibt es nichts schöneres als am einsamen Ufer entlangzuspazieren, während neben einem riesige Containerschiffe vorbeiziehen.

Weiter geht’s im quirligen Ottensen. Wer gerne fernab von großen Ketten shoppt, ist hier genau richtig. Hier findet man noch die kleinen charmanten Boutiquen für Kleidung, Deko, Einrichtung und zahlreiche Cafés und Restaurants aller Nationalitäten. Auch abends trifft man sich hier gerne auf ein Glas Wein.
Bevor wir weiter Richtung Innenstadt fahren, stärken wir uns erstmal mit einem Franzbrötchen. Was dem Münchner seine Brezn, ist dem Hamburger sein Franzbrötchen. Das zimtige Plundergebäck geht immer: zum Frühstück am liebsten warm mit Marmelade, als kleiner Mittagssnack oder auf der Kuchentafel zum Tee. Für den größeren Hunger schaut einfach mal bei unseren Restaurant-Deals vorbei.
Nach der kleinen Pause besichtigen wir die Speicherstadt zwischen den Deichtorhallen und dem Baumwall. Es ist der weltgrößte zusammenhängende Lagerhauskomplex und zählt zum Unesco-Welterbe in Deutschland. Die Lagerhäuser wurden Ende des 19. Jahrhunderts auf Eichenpfählen entlang der sogenannten Fleete gebaut. Das sind Kanäle, die je nach Gezeitenstand geflutet sind und dann auch mit dem Schiff befahren werden können. Die Speicherstadt trägt wahrscheinlich auch nicht unwesentlich dazu bei, dass Hamburg mit knapp 2500 Brücken mehr Wasserüberführungen als Venedig, Amsterdam und London zusammen hat.
Besuchen solltet ihr unbedingt das Miniatur Wunderland, die größte Modelleisenbahnanlage der Welt. Hier findet ihr nicht nur Hamburg im Miniformat, sondern auch die Alpen, Las Vegas oder Skandinavien. Besonders faszinierend finde ich die Detailtreue, auch beim einhundertsten Mal Hinschauen entdeckt man immer wieder etwas Neues. Zum Beispiel den Hamburger Großbrand, wo kleine Feuerwehrleute versuchen das Feuer zu löschen, das Volksparkstadion mit über 2000 Mini-Zuschauern oder die bereits „fertige“ Elbphilharmonie.

Noch zwei Low-Budget-Tipps: Günstig unterwegs seid ihr in Hamburg mit dem Stadtrad. Einmal angemeldet, könnt ihr euch an einer von über 100 Stationen einen der roten Flitzer ausleihen. Mit dem Rad seid ihr super mobil und entdeckt die Stadt aus einer ganz anderen Perspektive. Die ersten 30 Minuten einer jeden Fahrt sind umsonst, danach werden 8 Cent pro Minute fällig. Meine Streckenempfehlung ist die Alstertour ab der Innenstadt entlang des Westufers von Innen- und Außenalster und weiter an den kleinen Kanälen entlang. Hier radelt ihr vorbei am imposanten Hotel Vier Jahreszeiten, der US-Botschaft, den eleganten Häusern und Villen im vornehmen Harvestehude und verliert dabei nie den tollen Blick aufs Wasser und die andere Seeseite.
Nummer 2: Mit eurem HVV-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr nutzt ihr alle Hafenfähren gratis und kommt so in den Genuss einer kostenlosen Hafenrundfahrt. Die meisten Linien starten an den Landungsbrücken und fahren zum Beispiel durch den Hafen, zur HafenCity, vorbei am König der Löwen-Zelt oder ins größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Europas, das Alte Land.

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