Reisen in 2023: Das liegt im Trend
Knapp drei Jahre Pandemie haben das Reiseverhalten der Deutschen verändert. Das haben aktuelle Studien herausgefunden. Die Menschen schauen mehr auf den Preis, schätzen die eigene Heimat, legen Wert auf Flexibilität, stressfreie Anreise und intakte Natur am Urlaubsort.
Was das genau bedeutet und welche Trends sich herauskristallisieren, erfahren Sie in diesem Blog.
Ab ins Grüne
Naturverbundener durch Corona? Zu diesem Schluss kommt die neuste ADAC-Tourismusstudie 2023: Für 60 Prozent der Befragten ist eine intakte Natur am Urlaubsort einer der wichtigsten Buchungsfaktoren. Nicht zuletzt Österreich, Südtirol und die skandinavischen Länder spüren diesen Trend.
War es vor Corona noch der klassische Pauschalurlaub im Strandhotel, darf es heute gern auch die Blockhütte in der menschenleeren Weite des finnischen Seenlandes oder das Glas-Iglu in Lappland sein. Denn neben dem Faktor „Abschalten im Grünen“ spielen Erlebnisse eine wichtige Rolle für Reisende.
Auch Campingplätze und Wohnmobilhersteller profitieren von dem Natur-Boom: Laut deutschem Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr (dwif) wurden 2022 60 Prozent mehr Reisemobile zugelassen als noch 2016. Dieser Reisetrend hält an.
Übrigens: Frankreich hat mit fast 9000 Campingplätzen die meisten in Europa und damit mehr als viermal so viele wie Deutschland und die Niederlande auf den Rängen zwei und drei.
Kurz mal weg
Die Deutschen möchten sparen, fahren noch lieber als vor Corona mit dem eigenen Auto in den Urlaub und erkunden vermehrt das eigene Land: Zu diesem Ergebnis kommt das dwif (Deutsches wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr). Da überrascht es wenig, dass vor allem Kurzurlaube und Wochenendtrips an Bedeutung gewonnen haben – günstige Hotel-Angebote sind also gefragt.
Einer Studie zufolge werden in Deutschland pro Jahr beispielsweise mehr als 3,5 Milliarden Tagesreisen unternommen. Im Süden ziehen vor allem das Berchtesgadener Land mit dem Königssee und Garmisch-Partenkirchen mit der Zugspitze Kurzreisende an, im Norden bieten sich Rügen und die Mecklenburgische Seenplatte für Wochenendtrips an.
Alles in allem gilt: Die Menschen legen Wert auf Flexibilität. Gute Stornobedingungen sind daher für viele Grundvoraussetzung einer (Kurz-)Reise mit Übernachtung.
Auf ins Unbekannte
„Gehe einmal im Jahr irgendwohin, wo du noch nie warst“, sagte schon der Dalai Lama. Destinationen wie Montenegro, Slowenien und Albanien avancieren in den letzten Jahren von Geheimtipps zu echten Trenddestinationen in Europa.
Besonders Slowenien vereint vieles, was Reisenden wichtig ist: eine intakte Natur und Nachhaltigkeit. Besonders der Nationalpark Triglav ist ein Paradebeispiel des slowenischen Einsatzes für mehr Naturschutz. Er bedeckt vier Prozent der Landesfläche und es gelten strenge Regeln zu seinem Erhalt.
Wir sind uns sicher: Von vielen der europäischen Nationalparks haben Sie noch nie gehört. Wenn Ihnen Bardenas Reales, Sarek, Veluwezoom und Piatra Craiului nichts sagen, wird es Zeit, den Rat des Dalai Lama zu befolgen!
Arbeit und Urlaub zugleich
Arbeiten, um zu reisen – oder lieber reisen, um zu arbeiten? Workation ist einer der Reisetrends vor allem unter jungen Menschen. Die neuste Tourismusstudie des ADAC hat herausgefunden, dass zwei Drittel der Berufstätigen in Jobs mit flexibler Wahl des Arbeitsortes sich stark für die Kombination aus Arbeit und Reisen interessieren.
Damit die „Work-Travel-Balance“ stimmt, braucht es natürlich gutes Internet und die Möglichkeit, einen Arbeitsplatz auf Zeit zu finden. Am besten eignen sich daher vor allem Städte. Mit am beliebtesten unter den europäischen Workation-Destinationen sind Lissabon und Barcelona: wegen guter W-Lan-Geschwindigkeit, vieler Co-Working-Spaces und natürlich dem Urlaubsfaktor am Meer.
In Deutschland gilt Berlin als beste Stadt für die Kombination aus Reisen und Arbeiten. Wer günstig seinen Job erledigen und Urlaub machen will, ist in Budapest, Istanbul oder Bukarest gut aufgehoben.
Reisen vom Sofa aus
Einen großen Einfluss auf die Reisebranche könnte die virtuelle Realität, auch genannt Metaversum oder Metaverse, haben: Mittels VR-Brillen und anderen Geräten lassen sich so zum Beispiel Hotels oder Destinationen in einer 3D-Welt kostengünstig und quasi von überall aus erkunden, bevor man überhaupt dort war. Auch mit Travelzoo Meta können Mitglieder bald virtuelles Reisen erleben.
Experten gehen aber nicht davon aus, dass das Metaversum die Reiselust der Menschen reduzieren wird. Vielmehr dürfte sie ein zusätzliches Angebot darstellen – und eine unerschöpfliche Inspirationsquelle sein: um die Sehenswürdigkeiten vor Ort kennenzulernen, das Hotelzimmer zu besichtigen oder den Check-in zu simulieren.
Auch Freizeitparks nutzen die Technologie bereits. Sie haben komplette Fantasiewelten kreiert und ermöglichen Reisen durchs Universum. Ein Vorreiter ist etwa der Europa-Park in Rust: Dort können Sie Ihre Achterbahnfahrten mit VR-Brillen aufpeppen.