48 Stunden in Tokio
Innerhalb von 2 Tagen eine Stadt kennenlernen, die knapp dreizehn Millionen Einwohner hat, ist eine große Herausforderung. Kaum eine andere Metropole verbindet man so sehr mit Menschenmassen, bunten Leuchtreklamen und Hektik. Doch Tokio hat viel mehr zu bieten als überfüllte Straßen. Hier treffen Moderne und Tradition auf engstem Raum aufeinander. Ich selbst war bei meinem ersten Tokio-Besuch überrascht von der Vielfältigkeit dieser Stadt. Damit Sie bei Ihrer Reise in die Stadt der Superlative einen Überlick behalten, bekommen Sie jetzt die Hightlights und weitereTipps für einen unvergesslichen Aufenthalt.
6 Dinge, die ich noch nicht über Tokio und Japan wusste:
- Japaner haben weltweit die höchste Lebenserwartung.
- In Tokio gibt es keine Hausnummern und kaum Straßenschilder.
- Circa dreizehn Millionen Menschen leben in Tokio. Zählt man noch die Ballungszentren dazu, kommt man auf rund vierzig Millionen Einwohner. Damit ist Tokio eine der größten Städt der Welt.
- Japanische Städte zählen zu den sichersten der Welt. Vor Taschendieben während des Sightseeings muss man sich also keine Sorgen machen.
- In ganz Japan stehen rund 5,5 Millionen Automaten, aus denen man sich von Spielzeug zu warmen Gerichten fast alles kaufen kann.
- Tattoos haben in Japan keinen guten Ruf, weil sie mit der japanischen Mafia Yakuza assoziiert werden. Wer zum Beispiel ein öffentliches Bad besuchen will, muss seine Tattoos vorher abkleben.
Wo übernachte ich?
Wer nach Japan reist und Lust auf außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten hat, sollte im Kapselhotel schlafen. Dort übernachtet man für japanische Verhältnisse relativ preisgünstig in einer Kapsel mit einer Größe von nur 2 Quadratmetern. Pyjama, Hausschuhe, Handtücher und sämtliche Pflegeprodukte sind inklusive. Ursprünglich waren die Schlafkapseln für Pendler gedacht, die ihren letzten Zug verpassten und spontan eine Übernachtungsmöglichkeit finden mussten. Heutzutage erfreuen sie sich auch bei normalen Reisende großer Beliebtheit.
Zum Beispiel: Shinjuku Kuyakusho-mae Kapselhotel
Was muss ich sehen?
Der Sensoji Tempel ist der älteste buddhistische Tempel der Stadt. Er befindet sich im Stadtteil Asakusa und seine Geschichte soll bis ins Jahr 645 zurückreichen. Besonders beeindruckend ist der riesige rote Papierlampion am Eingangstor zur Tempelanlage. Auf dem Weg zur Hauphalle kommt man an Souvenirläden vorbei, wo man das ein oder andere Mitbringsel finden kann.
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Shibuya ist das Viertel der jungen Leute. Hier findet man nicht nur ausgefallen Geschäfte, Läden von große Bekleidungsketten und zahlreiche Restaurants, sondern auch die wohl berühmteste Kreuzung der Welt. Die sogenannte Alle-Gehen-Kreuzung wird pro Ampelphase von ca. 15.000 Personen auf einmal überquert. Wer über die Kreuzung läuft, bekommt die danze Geschäftigkeit und das allgemeine Gewusel der Stadt hautnah zu spüren.
Gleich an der der Bahnstation von Harajuku, einem der wichtigsten Modezentren der Stadt, befindet sich der Meiji-Schrein. Eingebettet in eine große Parkanlage mit Wald ist er nicht nur Anlaufpunkt aus religiösen Gründen, sondern auch perfekt für einen Spaziergang. Von hier aus ist man in ein paar Gehminuten in der Takeshita Straße. Diese kleine einzigartige Fußgängerzone beherbergt zahlreiche Boutiquen, Shops für Modeaccesoires, Souvenirläden und Crêperien. Besonders bei Jugendlichen ist die Straße ein beliebter Treffpunkt. Aber auch ausländische Touristen sollten sie sich nicht entgehen lassen, weil man hier das ein oder andere bunte Andenken findet.
Im Viertel Akihabara kommen Technik-Fans voll auf ihre Kosten. In den zahlreichen bunt beleuchteten Kaufhäusern findet man Videospiele, Technik-Gadget oder alles zum Thema Manga, den japanischen Comics.
Im Uneno-Park entkommt man dem Trubel der vielen Menschen und hat bei einem Spaziergang Zeit zum Entspannen. Hier wird nicht nur das Kirschbütenfest gefeiert, sondern auch die Geschichte Japans im Nationalmuseum Tokio, dem ältesten und größten Museum des Landes, ausgestellt. Außerdem befindet sich hier der Ueno-Zoo, wo zum Beispiel Große Pandas leben.
Was esse ich?
Der Tsukiji Fischmarkt ist der größte Fischmarkt der Welt. Um die 2 Millionen Tonnen Fisch gehen hier täglich über die Ladentheke. Rund um die Auktionshallen gibt es viele kleine Fischrestaurants, die frisch zubereiteten Fisch und Meeresfrüchte anbieten. Frischeres Sushi bekommt man in Japan nirgends. Wer hier essen möchte, sollte jedoch rechtzeitig da sein. Die Mittagstische gibt es nur solange der Vorrat reicht. Außerdem verfügen die meisten Restaurants nur über ein paar Sitzplätze. Mit kurzen Wartezeiten sollte man hier rechnen.
Wer Süßspeisen mag, muss einen der Crepes probieren, die an vielen Straßenecken verkauft werden. Von Eis über Kuchen bis frische Früchte kann man sich die Füllungen selbst aussuchen und sich so seinen ganz persönlichen süßen Snack zusammenstellen.
Was mach ich abends?
Das Golden Gai befindet sich im Stadtteil Shinjuku, etwas abseits der großen hell beleuchteten Straßen. Wer einen Abstecher in dieses Bar- und Vergnügungsviertel macht, taucht ein in eine ganz andere Welt ab. Ein bis maximal zweistöckige winzige Häuschen, aus denen ein schummeriges Licht auf die schmalen Gassen fällt, reihen sich hier aneinder. Im Erdgeschoss vieler der Häuser befinden sich Bars und Restaurants, in denen nur eine handvoll Gäste Platz hat. Hier treffen schicke Geschäftsleute auf internationale Backpacker. Einige der Bars sind nur für Mitglieder und andere verlangen ein kleines Eintrittsgeld. Wer keinen der begehrten Plätze an einem Tresen mehr bekommt, schlendert durch das scheinbare Labyrinth. Schon Quentin Tarantino hat hier einen Absacker getrunken.
Was darf ich auf keinen Fall verpassen?
Wer sich einen Überblick über Tokio von oben verschaffen will, sollte zum Rathaus der Stadt gehen. Hier gibt es eine kostenlose Aussichtsplattform im 42. Stock von der man einen tollen Blick über die ganze Stadt genießen kann.
Was muss ich sonst noch wissen?
In Tokio es so gut wie keine Straßenschilder gibt. Adressen werden je nach Lage in der Stadt, dem Viertel, dem Block und der Straße vergeben.Um die Orientierung etwas zu vereinfachen, befinden sich in allen Metrostationen und an vielen Straßenecken Stadtpläne der Umgebung. Es empfiehlt sich trotzdem, den Weg vor dem Aufbrechen nochmal zu studieren und ein bisschen mehr Zeit zur Suche eines bestimmten Ortes einzuplanen.
Auch öffentliche Mülleimer findet man nur sehr selten. Trotzdem ist Tokio eine sehr saubere Stadt. Das liegt daran, dass der eigene Müll nicht einfach auf die Straße geworfen wird, sondern mit nach Hause genommen wird und dort entsorgt wird.