10 neue Unesco-Welterbestätten, die auf Ihrer Bucket-List stehen sollten
Jedes Jahr veröffentlicht die Unesco eine Liste mit neuen Welterbestätten. Hier eine Auswahl an Orten, die es im letzten Jahr auf die begehrte Liste geschafft haben. Vom Urwald mit vom aussterben bedrohten Tierarten in China bis hin zum empfindlichen Ökosystem Wüste im Iran – unsere Top 10.
1. Shennongjia, China
Shennongjia liegt in der Provinz Hubei im östlichen Zentralchina. Zwei Teilgebiete wurden als Welterbe ausgewiesen: Das Naturreservat Shennongding/Badong im Westen und die Wälder von Laojunshan im Osten. Zusammen sind sie der größte Urwald Zentralchinas und Heimat zahlreicher gefährdeter Arten. Nur noch hier hat man die Möglichkeit, etwa die vom aussterben bedrohten Goldstumpfnasen (Affen) oder Nebelparder (Raubkatzen) in freier Wildbahn zu erleben. Ebenfalls hier beheimatet: Leoparden, Kragenbären und der Chinesische Riesensalamander. Shennongjia rückt aber nicht erst seit der jüngsten Zeit in den Fokus der Wissenschaft. Bereits im 19. Jahrhundert erkundeten zahlreiche Forschungsexpiditionen die artenreiche Flora und Fauna des Urwaldes.
2. Kangchendzönga-Nationalpark, Indien
Der Park mit dem fast unaussprechlichen Namen liegt mitten im Himalaya-Gebirge im nordindischen Bundesstaat Sikkim. Das riesige Areal umfasst zahlreiche Täler, Seen, Gletscher, Ebenen und mit Urwäldern bewachsenen und Schnee bedeckten Gipfel. Seinen Namen hat der Park von dem Berg Kangchendzönga, mit 8.586 Metern der dritthöchste Gipfel der Welt ist. Wagemutige (und vor allem Geübte!) erklimmen den Berg und überblicken von dort oben das gesamt Himalaya-Gebirge. Das gesamte Gebiet des Nationalparks ist auch von großer Bedeutung für den Buddhismus und bildet die Grundlage für den Glauben der Sikkim.
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3. Das architektonische Werk von Le Corbusier, Argentinien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Indien, Japan, Schweiz
Man muss nicht immer um die halbe Welt reisen, um die Welterbestätten zu besuchen. In die diesjährige Liste haben es auch Bauwerke des Architekten Le Corbusier geschafft. Zwei davon sind Teil des Unesco-Welterbes in Deutschland und stehen in der Weissenhofsiedlung in Stuttgart.
Weiter zum Welterbe gekürte Bauwerke sind die Regierungsgebäude von Chandigarh (Indien), das Nationalmuseum für westliche Kunst in Tokio (Japan), das Haus Curutchet in La Plata (Argentinien) oder die Unité d’Habitation in Marseille (Frankreich).
4. Wüste von Lut, Iran
Sie ist eines der zerbrechlichsten Ökosysteme der Welt – die Wüste von Lut im Südosten des Landes. Heftige Winde zehren das ganze Jahr über an dem fragilen System, schaffen neue Formen, tragen tausende von Tonnen Sand ab und schütten es an anderer Stelle wieder auf. Kaum anderswo auf der Welt verändert sich die Umgebung so rasant wie in dieser Wüste. Und kaum irgendwo lassen sich die geologischen Prozesse in einer Wüste besser beobachten als hier.
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5. Mistaken Point, Kanada
Nur 17 Kilometer lang und extrem schmal ist der zum Welterbe erklärte Abschnitt im Südosten der Insel Neufundland. Und doch gehört dieses Fleckchen Erde zu den bedeutendsten für die Erforschung der Vergangenheit unseres Planeten. Vor 560 bis 580 Millionen Jahren entstand die zerklüftete Steilklippe und ist somit Zeuge, als sich tausende Tonnen von Meeresgrund zu dieser spektakulären Felsformation aufgetürmt haben. Außerdem ist Mistaken Point einer der wichtigsten Fundorte für Ediacara-Fossilien. Die versteinerten Reste belegen das erste Auftreten von großen und biologisch komplexen Organismen nach drei Milliarden Jahren Evolution.
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6. Neandertal-Höhlen, Gibraltar
Die vier Höhlen im östlichen Teil des Felsens von Gibraltar deuten darauf hin, dass über einen Zeitraum von 125 00 Jahren hier Neandertaler beheimatet waren. Die Stätte gilt als ein außergewöhnliches Zeugnis für die kulturellen Tradtionen der Neandertaler. Abstrakte Felsgravuren finden sich hier ebenso wie Spuren der Jagd auf Vögel und Meerestiere und Hinweise zur Verwendung von Federschmuck. Die Höhlen lassen vermuten, dass wir unser Bild über unsere Vorfahren überdenken müssen.
7. Sanganeb-Atoll und Dungonab-Bucht, Sudan
Welterbestätten gibt es nicht nur zu Land, sondern auch zu Wasser. So wie das Sanganeb-Atoll. Das Korallenriff liegt etwa 25 Kilometer vor der Festalandsküste. Ebenfalls als Meeres-Schutzgebiet anerkannt wurde die Dungonab-Bucht und die Insel Mukkowan nördlich von Port Sudan. Beide Nationalparks sind Heimat wertvoller Korallenriffe, Mangroven und Seegraswiesen. Sie sind Lebensraum zahlreicher Meeresvögel und -säuger, Fischen, Haien, Schildkröten und Mantarochen. Außerdem ist die Dungonab-Bucht das zuhause der weltweit größten Populationen von Dugongs, einer seltenen Seekuh-Art.
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8. Dolmenstätten von Antequera, Spanien
Drei Megalith-Monumente umfasst das Kulturerbe im Herzen Andalusiens: den Dolmen de Menga, den Dolmen de Viera und den Tholos von El Romeral. Dazu kommen noch zwei Naturdenkmäler, der Berg Peña de los Enamorados und der Gebirgsstock El Torcal. Die Monumente wurden in der Neusteinzeit und der Bronzezeit errichtet und bilden Kammern und Räume, die mit Türstürzen oder falschen Kuppeln bedeckt sind. Somit bilden Sie eines der bedeutendsten Beispiele der megalithischen Architektur in Europa.
9. Archäologische Stätte von Philippi, Griechenland
Die antike Festungsstadt am Fuße einer Akropolis befindet sich in dem heutigen Gebiet Ostmakedoniens und Thrakiens. Gegründet wurde sie 356 v. Chr. unter dem makedonischen König Philipp II. und entwickelte sich rasch zu einem "kleinen Rom". Hellenistische Bauwerke wie das das große Theater und das Heroon (Grabdenkmal) wurden um römische Gebäude wie das Forum ergänzt. Zu einem zentralen Ort des christlichen Glaubens wurde die Stadt schließlich nach einem Besuch des Apostel Paulus 49-50 n. Chr. Noch heute finden sich Überreste christlicher Kirchen, die ein außergewöhnliches Zeugnis der ersten christlichen Gemeinden sind.
10. Revillagigedo-Inselgruppe, Mexiko
Vier Vulkaninseln bilden die Inselgruppe im Ostpazifik: San Benedicto, Socorro, Roca Partida und Clarión. Alle sind unbewohnt und weit vom Festland abgelegen. So konnte sich eine einzigartige Vielfalt an Lebewesen entwickeln. Seltene Reptilien- und Seevogelarten leben auf den Inseln. Das Naturerbe umfasst neben den Inseln auch noch die umliegenden Gewässer wodurch besonders gefährdete Arten wie der Riesenmanta, Wale, Delfine, Haie und Meeresschildkröten geschützt werden.
Über die Unesco:
Auf Basis der Welterbekonvention von 1972 verleiht die Unesco den Titel Welterbe an Stätten, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität weltbedeutend sind.