Von Mexiko-City zur Riviera Maya – meine Reise durch das Maya-Land

24.04.2016

Im September 2013 zog es mich für dreieinhalb Wochen nach Mexiko. Das Land ist so riesig, dass man unmöglich alle Regionen auf einmal bewältigen kann. So führte mich die Reise letztendlich durch den südlichen Teil des Landes – von Mexiko-Stadt Richtung Osten bis an die Riviera Maya. Nachfolgend findet ihr zu dieser Route Wissenswertes und Tipps, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Mexiko-Stadt – Eine Stadt der Rekorde

Mit über 20 Millionen Einwohnern gehört Mexiko-Stadt zu den größten und am dichtesten bevölkerten Städten der Welt. Inoffiziell sind es sogar noch weit mehr – die Schätzungen reichen bis 30 Millionen. Mittelpunkt ist die Plaza de la Constitución, der sogenannte „Zócalo“ im historischen Zentrum, auf dem im Jahr 1813 die erste Verfassung Mexikos verkündet wurde. Er misst 240 x 240 Meter und ist damit einer der größten Plätze der Welt. Jeden Morgen wird in seiner Mitte eine überdimensionale Nationalflagge gehisst. Den besten Blick über die Stadt habt ihr von der Aussichtsplattform im 42. Stock des Torre Latinoamericana: Die Sicht auf das bis zum Horizont reichende Häusermeer ist überwältigend. Weitere Highlights, die ihr nicht verpassen solltet: Der Palast der Schönen Künste im Jugendstil mit weißem Carrara-Marmor, die Kathedrale und der Templo Mayor mit Überresten der alten Stadt Tenochtitlán am Zócalo, das Blaue Haus der Malerin Frida Kahlo, das Anthropologische Museum (eines der bedeutendsten Museen der Welt!) und die Basilika von Guadalupe mit einer dunkelhäutigen Indianerin als Heilige Jungfrau.

Teotihuacán – mythische Ruinenstätte

Sonnenpyramide, Mondpyramide und die „Straße der Toten“: Teotihuacán war in den ersten 600 Jahren unserer Zeitrechnung die einflussreichste politische und religiöse Macht in Mesoamerika. Und mit bis zu 200.000 Einwohnern eine der damals größten Städte der Welt. Die eindrucksvolle Anlage erreicht ihr von Mexiko-Stadt in einer Stunde mit dem Bus. Wichtig: ausreichend Wasser mitnehmen! Die pralle Sonne kann einem schwer zu schaffen machen.

Hauptachse bildet die zwei Kilometer lange Calle de los Muertos. An ihr reihen sich die Sonnenpyramide – die drittgrößte Pyramide der Welt – sowie die Mondpyramide. Die Azteken fanden Teotihuacán bei ihrer Einwanderung ins Hochland von Mexiko bereits als Ruinenstadt vor, die seit Jahrhunderten verlassen war. Sie sahen in ihr einen mythischen Ort und gaben ihr den Namen Teotihuacán, der so viel bedeutet wie „Wo man zu einem Gott wird“.

Taxco – Silberstadt mit nostalgischem Flair

Das Städtchen Taxco, 150 Kilometer südlich von Mexiko-Stadt gelegen, ist bekannt für Silberschmuck. Die Auswahl an Ketten, Ohrringen, Armreifen und Ringen ist gigantisch! Auch die Lage ist herrlich, eingebettet in eine grüne Berglandschaft. Mit seinen engen Gässchen, kleinen Plätzen, niedrigen Häuschen und der malerischen, reich verzierten Kirche gehört Taxco zu den bekanntesten Reisezielen Mexikos. Mein Tipp: Ein eineinhalbstündiger Spaziergang führt zur Christusstatue hoch über der Stadt. Von dort habt ihr einen tollen Panoramablick. Wem der Weg zu anstrengend ist, nimmt sich eines der vielen Taxis – allesamt weiße VW-Käfer!

Oaxaca – bunte Kolonialstadt

Der wohl bunteste und schnuckeligste Ort, den ich auf meiner Reise besucht habe, war die Kolonialstadt Oaxaca. Zentrum ist der Zócalo, auf dem sich das Leben tagsüber und nachts abspielt, mit einem hübschen Musikpavillon, alten Bäumen und Arkadencafés. Von dort könnt ihr die Calle Alcalá entlangspazieren, die ab dem späten Nachmittag zur Fußgängerzone wird. Neben leckeren Restaurants reihen sich dort Schmuck- und Souvenirverkäufer aneinander und man kann tolle Schnäppchen ergattern.

San Cristóbal de las Casas – Kultur und Natur

Koloniales Flair und indianische Geschichte erwartet euch in diesem Städtchen. Nette Cafés und Bars reihen sich im Zentrum. Sehenswert ist die schnörkelig verzierte Kirche Santo Domingo und der ganz in der Nähe liegende Markt, auf dem sich die „Indigenas“ der umliegenden Bergdörfer versammeln. Die umliegende Natur ist perfekt für Outdoor-Fans. Eindrücklich ist eine Bootsfahrt auf dem Río Grijalva, der sich durch die 1000 Meter tiefe Schlucht Cañon del Sumidero schlängelt

Palenque – Maya-Stätte mit Dschungel-Flair

Palenque war einst eine der bedeutendsten Hauptstädte der Maya-Kultur. Bereits 300 Jahre vor Christus war sie bewohnt, ihre Blütezeit erlebte sie jedoch erst zwischen 600 und 800 nach Christus. Ihre Geschichte liegt noch weitgehend im Dunkeln, ebenso ihr abruptes Ende im neunten Jahrhundert. Innerhalb kürzester Zeit war die Stätte vom Urwald verschlungen. Nur ein Bruchteil des Gebiets ist bisher als archäologische Zone freigelegt. Mitten im Regenwald könnt ihr die mystischen Grabmäler erkunden und Pyramiden beklettern – bei Affengebrüll und in einer überwältigenden Naturkulisse. Der Besuch dieser Ruinenstadt war eines der Highlights meiner Reise.

Mérida – Stadt der Hängematten

Habt ihr gewusst, dass viele Mexikaner nicht wie wir in Betten, sondern in traditionellen Hängematten schlafen? Die Stadt Mérida auf der Yucatán-Halbinsel ist als Herstellungsort für qualitativ hochwertige „Hamacas“ bekannt. Ob groß oder klein, einfarbig oder bunt: Hier findet jeder das Richtige für sich. Und ich kann aus Erfahrung sagen: Ja, sie sind wirklich super bequem! Auch die berühmten Panama-Hüte werden dort gefertigt.

Chichén Itzá – überlaufenes Weltwunder

Mehrere Quadratkilometer Urwald mussten gerodet werden, um den heute erkundbaren Teil der bis zu 1.500 Jahre alten Maya-Ruinen wieder sichtbar zu machen. Das zu den Sieben Neuen Weltwundern gehörende Chichén Itzá ist eine der größten und bestrestaurierten archäologischen Stätten des Landes. Wahrzeichen ist die Pyramide des Kukulkán – ein Symbol für die 365 Tage eines Jahres. Zweimal im Jahr zur Tag-und-Nachtgleiche kann man dort beobachten, wie der Schatten einer Schlange den Treppenaufgang hinunterzukriechen scheint. Ein atemberaubendes Lichtspiel! Tipp: Besucht die Stätte möglichst in der Nebensaison, so könnt ihr den riesigen Touristentrubel umgehen.

Die Riviera Maya – Cancún, Playa del Carmen, Tulúm

Hättet ihr gedacht, dass man nachts an den Stränden der Yucatán-Halbinsel lieber nicht im Meer baden sollte? Der Grund: Haie gehen um diese Zeit auf die Jagd und nähern sich dem Ufer des Öfteren bis auf wenige Meter. Aber lasst euch davon nicht abschrecken: Die hellen Puderzuckerstrände, das türkisblaue Meer und das tropische Klima sorgen tagsüber für Erholung pur! Mein Geheimtipp für Ruhesuchende: Das Hotel El Paraiso in Tulúm.

Sian Ka’an – Ausflug ins Naturreservat

Wenn ihr an der Riviera Maya seid, empfehle ich euch einen Tagesausflug ins Naturreservat Sian Ka’an. Bei einer Bootstour durch die Mangrovensümpfe könnt ihr unzählige Vogelarten beobachten. In den Lagunen zwischen Süß- und Meerwasser tummeln sich Alligatoren. Auf dem offenen Meer seht ihr Delfine und mit etwas Glück auch Meeresschildkröten, die nach Luft schnappen. Das türkise, glasklare Wasser lädt selbstverständlich auch zu einem Badestopp ein.

Isla Mujeres – kleines Paradies

Nur etwa zwei Kilometer breit und acht Kilometer lang ist die Isla Mujeres  – Ein idealer Ort, wenn ihr ein paar ruhige Tage abseits des touristischen Trubels verbringen möchtet. Die „Fraueninsel“ ist von Cancún aus mit der Fähre in einer halben Stunde erreichbar. Der Strand im Norden ist perfekt zum Ausspannen und das glasklare Meer sorgt für puren Badespaß. Mein Tipp: Leiht euch ein Golf Cart aus! Damit lässt sich die Insel bequem erkunden. Besucht zum Beispiel die Tortugranja, eine Schildkrötenfarm. Dort könnt ihr kleine und große Meeresschildkröten beobachten und ihr erfahrt interessante Infos über deren Lebensweise.

Mehr Tipps & Angebote