Wild und wunderschön - Wandern in Norwegen

30.05.2018

„Wandern macht glücklich!“ Was die meisten von uns schon wussten, hat kürzlich auch eine offizielle Studie der Unis Salzburg und Innsbruck sowie des Österreichischen Alpenvereins bewiesen. Schön, wenn man im Urlaub den Stress nicht nur gefühlt, sondern sozusagen wissenschaftlich belegt reduzieren kann.

Norwegen lockt Wanderfreunde mit dramatisch-schönen Landschaften, wie man sie an nur weniger Orten dieser Welt erleben kann. Das Wanderland Norwegen lässt sich aber nicht in einem Urlaub abhaken. Die metaphorische norwegische Wandernadel bekommt nur verliehen, wer sich das Königreich in mindestens zwei unterschiedlichen Regionen auf Schusters Rappen erschlossen hat.

Für Norwegen-Neulinge: Bergen

Für unter 100 € und in weniger als 2 Stunden bringen gleich mehrere Fluglinien Urlauber in Norwegens zweitgrößte Stadt. Die erste Tour beginnt zur Einstimmung ganz schonend, per Boot über den weltberühmten Geirangerfjord, seit 2005 UNESCO-Weltnaturerbe. Den folgenden zweistündigen Marsch mit etwa 150 Metern Höhenunterschied schafft jeder einigermaßen alpenvorland-geübte Spaziergänger ohne Trainingslager. Zwischen steilen Felswänden und zahllosen Wasserfällen jagt ein Fotomotiv das nächste und ist ein Picknick-Spot schöner als der andere.

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Das zweite Ziel ist der Sognefjord. Wer gern mit Reiseführer (egal ob Mensch oder Buch) wandert, erfährt hier so einiges Spannende über Land und Leute und beider Geschichte. Erzählungen über die Verschmelzung des alten Wikingerglaubens mit dem Christentum und die Heldentaten Frithjofs der Kühnen bieten eine wunderbare Untermalung für eine lange Wanderung durch die Fjordwelt. Unbedingt gesehen haben muss man auch die Stabkirche von Hopperstad.

 

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Der ideale Plan für die restlichen Wandertage im Fjelland ist: kein Plan! Je nach Lust, Laune und Tagesform lässt man sich mal von Dorf zu Dorf, mal von Fjord zu Fjord und dann wieder von Fjell zu Fjell treiben. Mit jedem Kilometer verändert sich der Blick, als sei man tausende Kilometer weit gereist, von Österreich nach Alaska und zurück in die Schweiz.

 

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Nach einem ersten Wanderurlaub zwischen Bergen, Fjorden und Wälder drängt sich im Flugzeug zurück nach Hause einer von zwei Gedanken auf: „Beim nächsten Mal definitiv wieder in die Alpen“ oder „Was erlebe ich wohl auf dem nächsten Norwegen-Abenteuer?“

Das zweite Date

Für alle, die sich auf ein zweites Date mit Norwegen als Wanderziel einlassen, ist die Frage nach dem Ziel sehr schnell beantwortet: die Region Lofoten!

Selbst für abgehärtete Vielflieger und erfahrenste Weltenbummler ist der Landeanflug etwas ganz Besonderes. Der Blick aus dem Fenster auf scharfe Felsen, tiefe Fjorde und unzählige Inseln sucht weltweit seinesgleichen.

 

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Ein absolutes Muss auf der Fotoliste ist der Blick von oben auf den Kvalvika Beach. Von Moskenesøy oder Fredvang muss man für die gut 2 Kilometer schon 90 Minuten einplanen. Der Aufstieg (insgesamt werden etwa 200 Höhenmeter überwunden) verdient aber insgesamt noch das Prädikat „leicht“ und produziert nur an ganz vereinzelten Stellen ein paar Schweißperlen. Der feine weiße Sandstrand hat bei jedem Wetter einen ganz besonderen Charm und lädt dazu ein, die Zeit zu vergessen und ausgiebigen Aussteigerträumen nachzuhängen.

 

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Der Hauland Beach mit seiner tiefen Bucht ist Ausgangspunkt einer ganz besonderen Wanderung. Schon am Wasser lässt sich je nach Tageszeit und Tidenstand ein wunderbares Farbenspiel zwischen den flacheren und tieferen Stellen des Meeres beobachten. Eine Stunde am Rand der Bucht mit dem Fotoapparat in der Hand ginge schon als mehr als lohnender Urlaubstag durch.

 

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Wer sich aber auf die knapp 2 Stunden lange Wanderung den 400 Meter hohen Mannen Berg hinauf macht, wird mit einem Blick belohnt, den eine Kamera kaum einzufangen vermag. Mit der untergehenden Sonne schein die Bucht unendlich lang zu werden und den Blick bis nach Grönland zu ziehen. Der Weg ist offiziell als „mittelschwer“ kategorisiert, an nicht wenigen Stellen ist die Route aber durchaus anspruchsvoll und der Aufstieg sollte nicht unbedingt als Aufwärmprogramm für den Wanderurlaub in Norwegen ausgewählt werden.

Wenn schon Norwegen, dann aber auch Aurora Borealis!

Weiter oben auf der To-Do-Liste als alle Fjord- oder Gipfel-Selfies steht bei einem Norwegen-Urlaub natürlich unweigerlich die Aurora Borealis. Die Region Lofoten ist ideal, um sich nach ihr auf die Lauer zu legen. Ob man das Glück allerdings hat oder nicht, hängt zu einem großen Teil von der Reisezeit ab. Die beste Aurora Borealis-Zeit ist nämlich leider nicht unbedingt deckungsgleich mit der besten Wanderzeit, zumindest nicht für Wander-Anfänger.

Am angenehmsten läuft es sich, wenn der Frühling wirklich und wahrhaftig angekommen ist. Dann ist es für das Polarlicht allerdings zu spät. Wer auf seiner ersten Wanderreise in Norwegen den Zeitpunkt so erwischt, dass der Frühling schon und das Polarlicht noch da ist, hat den absoluten Jackpot gezogen.

Aber wenn das nicht klappt, ist das auch nicht schlimm, denn dann hat man einen guten Grund, wiederzukommen!

 

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