48 Stunden in Wien
Laut einer nicht repräsentativen Umfrage in unserer Redaktion ist ganz typisch für Wien: der Stephansdom, die Kaffeehauskultur und guter Kaffee, die Sachertorte und das Hotel Sacher, sowie der Prater und das Riesenrad.
5 Dinge, die ich noch nicht über Wien wusste:
- Wien ist in 23 Bezirke unterteilt, der erste Bezirk ist die Innere Stadt. Diese war früher von Stadtmauern umgeben, außerhalb lagen die Vorstädte. Heute umschließt sie die Ringstraße. Ein zweiter Ring ist der „Gürtel“, der die Bezirke drei bis neun von den äußeren begrenzt. An den beiden Ringstraßen kann man sich in Wien gut orientieren.
- Wien ist die Hauptstadt und gleichzeitig eines der neun Bundesländer Österreichs.
- Fast die Hälfte des 415 Quadratkilometer großen Stadtgebiets besteht aus Grünland. Somit hat Wien den größten Grünanteil unter den europäischen Metropolen.
- Die traditionelle Wiener Kaffeehauskultur, die bis Ende des 17. Jahrhunderts zurückreicht, zählt seit 2011 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.*
- Die Wiener Hofburg ist die ehemalige Kaiserresidenz und bietet heute als Museum Einblicke in die höfische Tradition und den Lebensalltag der Habsburger. Kaiser Franz-Joseph und Kaiserin Sisi bewohnten hier separate Apartments und der Kaiser musste erst klingeln, bevor er die Räume der Kaiserin betreten durfte.
Wo schlafe ich?
Ich habe zuletzt in einem beliebigen Stadthotel übernachtet, das ich weder unbedingt empfehlen, noch davon abraten möchte. Als besonders wegen ihres Stils, ihrer Lage, ihres Mythos, ihrer Einzigartigkeit oder ihrer Größe möchte ich folgende Hotels vorstellen:
Das Hotel Sacher bezeichnet sich selbst als eines der großartigsten Luxushotels der Welt zu dessen Gästen seit jeher Berühmtheiten gehören, wie Queen Elizabeth II und John F. Kennedy.
In einer Biedermeierpassage, Europas einzige, die aus dem Biedermeier erhalten blieb, liegt das Grand Hotel Biedermeier Wien, das den Charme des früher 19. Jahrhunderts versprüht. Zur nächsten U-Bahn-Haltestelle Rochusgasse sind es nur drei Minuten zu Fuß, zur Wiener Altstadt etwa 15 Gehminuten.
Vor über 300 Jahren war Das Triest eine Pferdestallung an der k. u. k. Postkutschenverbindung von Wien nach Triest. Das heutige Fünf-Sterne-Hotel, ein Designjuwel mit unverwechselbar gestalteten Zimmern und Suiten, ist das Werk des Londoner Designer Sir Terence Conran. Es liegt nur etwa fünf Gehminuten von der Staatsoper und vom Naschmarkt entfernt.
Das Hotel Stefanie im 2. Bezirk, ein elegantes Traditionshaus der „alten Schule“, ist mit über 400 Jahren das älteste Hotel Wiens.
Inmitten von Museen befindet sich das 25hours Hotel beim Museumsquartier. Im surreal gestalteten Hotel zum Thema Circuswelt verschwimmen Fantasie, Realität, Raum und Zeit. Spektakulär ist auch die Dachterrasse – genannt Dachboden – von der aus man über das Parlament und bei guter Sicht bis zu den Weingärten blicken kann.
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Was muss ich sehen?
Und der Steffl, der schaut owi…. der Stephansdom ist wohl das bekannteste Wahrzeichen von Österreichs Hauptstadt. Das gotische Bauwerk mit vier Türmen und insgesamt 13 Glocken liegt zentral am Wiener Stephansplatz und eintrittsfrei zu besichtigen. Im Dom befinden sich der Domschatz und die Ruhestätten einiger Habsburger.
Eine schöne Alternative zu den aus vielen Großstädten bekannten Hop-on-hop-off-Bussen ist die Vienna Ring Tram. Die Linie führt entlang des Wiener Prachtboulevards, der Ringstraße, rund um die Altstadt, vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten wie Staatsoper, Hofburg, Parlament, Rathaus und Burgtheater.
Wenn man in Wien ist, kommt man um Kultur nicht herum und deshalb zählt auch die Hofburg mit den Kaiserapartments, der Silberkammer und dem Sisi Musem zu den wichtigen Sehenswürdigkeiten. Sie war über sieben Jahrhunderte das Zentrum des Habsburgerreichs und wurde bis 1918 von der kaiserlichen Familie bewohnt.
Direkt daneben befindet sich die Spanische Hofreitschule, in der die Lipizzaner, die berühmten weißen Hengste ausgebildet werden. Man kann sowohl das morgendliche Training zur „Hohen Schule“ als auch das Lipizzaner-Ballett bestaunen.
Das barocke Schloss Schönbrunn war die ehemalige Sommerresidenz der kaiserlichen Familie. Kaiser Franz Joseph wurde hier geboren und machte es in seinen letzten Lebensjahren zu seinem Hauptwohnsitz. 45 der 1441 Räume, wie der Spiegelsaal, in dem schon Mozart als Sechsjähriger musizierte, können heute besichtigt werden. Wem nicht viel Zeit bleibt, der sollte zumindest durch den schönen Schlosspark spazieren. Zu bewundern gibt es hier die Gloriette, eine Aussichts-Terrasse mit Café, den Irrgarten und das Palmenhaus mit mediterranen, tropischen und subtropischen Pflanzen.
Der Naschmarkt liegt zwischen der Linken Wienzeile und der Rechten Wienzeile und ist der größte und bekannteste innerstädtische Markt. Außer Obst, Gemüse werden Gewürze, Backwaren, Fisch und Fleisch aus dem Inland und insbesondere aus den Ländern des früheren Jugoslawien, Griechenland, der Türkei und zunehmend aus Ostasien angeboten. Bei den gastronomischen Köstlichkeiten kann man sich von wienerisch bis indisch und vietnamesisch bis italienisch durchnaschen und samstags über den sich anschließenden Flohmarkt schlendern.
Der Wiener Prater ist das ehemalige Jagdrevier von Kaiser Joseph II. und wurde von ihm vor 250 Jahren für das Volk geöffnet. Somit feierte der Rummelplatz - auch Wurstelprater genannt – 2016 ein besonderes Jubiläum. Das berühmte Riesenrad ließ Kaiser Franz Joseph anlässlich seines 50. Thronjubiläums errichten und ist ganzjährig geöffnet.
Was esse & trinke ich?
Die bekanntesten Speisen sind die Sacher Torte und das Wiener Schnitzel.
Ein echtes Wiener Schnitzel – aus Kalb nicht aus Schwein – bestellt man am besten beim Figlmüller in der Wollzeile 5 in der Wiener Altstadt nahe dem Stephansplatz. Die dünnen Riesenschnitzel ragen hier weit über den Tellerrand hinaus, Beilagen bestellt man deshalb separat dazu.
Die „Original Sacher-Torte“, deren Originalrezept streng geheim ist, gibt es seit 1832 und nach einem Rechtsstreit zwischen dem Hotel und dem Hofzuckerbäcker Demel nur in den Hotels Sacher in Wien und Salzburg, in den Cafés Sacher sowie in Sacher Shops zu kaufen. Die Konditorei Demel bezeichnet ihre Variante seither als „Eduard-Sacher-Torte“.
Bekannt ist Wien auch für die zahlreichen Kaffeespezialitäten und seine Kaffeehauskultur.
In einem Wiener Kaffeehaus einen „normalen“ Kaffee zu bestellen, wie man ihn inzwischen weltweit fast einheitlich findet, ist hier nicht so einfach möglich. Deshalb hier eine kleine Auswahl und Erklärung der Wiener Kaffeespezialitäten:
Ein kleiner oder großer Brauner ist ein einfacher oder doppelter Mokka mit Kaffeeobers (Kaffeesahne) serviert. Der kleine bzw. große Schwarze ist dagegen Mokka (ähnlich wie Espresso) pur. Ein Verlängerter ist ein Mokka mit heißem Wasser aufgegossen. Die Melange ist ein Verlängerter mit heißem Milchschaum als Häubchen oben drauf. Ein Franziskaner hingegen ist eine Melange mit Schlagobers (Schlagsahne) anstatt Milchschaum. Der doppelte Mokka mit Schlagobers nennt sich Kapuziner. Als Einspänner wird in gleichnamigem Glas mit Griff ein Mokka mit aufgesetztem Schlagobers und extra Staubzucker serviert.
Das sind nur die gängigsten Kaffeevarianten, es gibt noch zahlreiche mehr, die dann oftmals mit den ein oder anderen Schnäpsen und Likören verfeinert werden.
Was mach ich abends?
Für ein ausgedehntes Abendprogramm bleibt bei so viel Sightseeing und Kultur nicht viel Zeit, denn man wird nach dem ausgiebigen Besichtungsprogramm abends müde in die Federn seines Hotelbetts fallen.
Wer dennoch nicht müde ist, hier ein paar Tipps zum Wiener Nightlife:
Zum Vorglühen kann man in einem der vielen Heurigenlokale mit einem Achterl oder Viertel Wein starten, danach in den Innenhof des Museumsquartiers oder auf die Dachterrasse des 25hours-Hotels auf einen Cocktail.
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Im berüchtigten Bermudadreieck in der Innenstadt gibt es zahlreiche Bars und Kneipen, wem es dort zu touristisch ist, zieht durch das Spittelbergviertel oder die Gegend um den Naschmarkt. Wer die Nacht zum Tag machen will, feiert weiter in den Clubs und Discos entlang des Donaukanals, z.B. im Flex oder der Grellen Forelle, oder in den Stadtbahnbögen, z. B. im Chelsea, B72 oder Rhiz.
Was darf ich auf keinen Fall verpassen?
Die Wiener Kaffeehauskultur, die wie eingangs erwähnt inzwischen zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO zählt sollte man unbedingt kennenlernen. Denn in den traditionellen Kaffeehäusern mit gediegenem Interieur, alten Marmortischen und knurrigen, unhöflichen Kellnern, die hier „Herr Ober“ heißen, scheint die Zeit im letzten Jahrhundert stehen geblieben zu sein. Man trifft sich hier zum Ratschen auf einen Kaffee oder kann stundenlang Zeitung lesen.
Sehenswert ist z.B. das Cafè Central in der Herrengasse 14 des 1. Bezirks, das 1876 im Palais Ferstel eröffnet wurde und von da an Treffpunkt der Wiener Intellektuellen war.
Beim Demel k.u.k. Hofzuckerbäcker locken die Schaufenster mit feinsten Mehlspeisen und Süßwaren, die schon der Kaiserin Sisi schmeckten.
Das Café Westend am Wiener Westbahnhof mit altem Parkettboden ist dunkel und gemütlich und beliebt bei Pendlern und Reisenden. Es bietet neben klassischer Kaffee- und Süßspeisenauswahl auch deftige österreichische Hauptgerichte.
Das ist nur einen kleine Auswahl, diese Liste könnte noch ewig so weitergehen, aber am besten sollte man Wien und seine Kaffeehäuser selbst entdecken.
Was muss ich sonst noch wissen?
Ich war schon oft in Wien, aber besonders gefiel es mir in der Adventszeit. Die zahlreichen Weihnachtsmärkte sind einen Besuch wert und die meisten beginnen bereits Mitte November. Besonders stimmungsvoll beleuchtet und traditionell ist der Christkindlmarkt am Rathausplatz.
Das Weihnachtsdorf am Maria-Theresien-Platz liegt in imperialer Kulisse direkt am Ring, umgeben von Sehenswürdigkeiten wie der Hofburg oder dem Museumsquartier. Etwas alternativ ist der kleine, aber feine Weihnachtsmarkt am Spittelberg, der sich ohne Autoverkehr durch romantische Gassen zieht. Nostalgisch in barockem Ambiente präsentiert sich das Weihnachtsdorf Schloss Belvedere mit nationalen und internationalen Musikdarbietungen sowie einem Nostalgie-Karussell und einer Rentier-Eisenbahn für Kinder. Der Kultur- und Weihnachtsmarkt Schloss Schönbrunn bietet im Schlosspark kulinarische Köstlichkeiten und traditionelles Kunsthandwerk.